Jahrelang hat er seine Angestellten im Glauben gelassen, es gäbe einen imaginären Chef über ihm und er, der nette Ravn, sei nur die rechte und linke Hand dieses geheimnisvollen Bosses, der Übermittler und Erfüller aller seiner - oft auch unpopulären - Entscheidungen und Aufträge. Nun aber droht sein Lügenballon zu platzen: Der isländische Investor, dem Ravn seine Firma verkaufen will, verlangt den wahren Chef zu sehen. Was tun? Ravn engagiert den Schauspieler Kristoffer für die Rolle des "Bosses vom Ganzen" und meint, mit dieser Finte sei das Geschäft gerettet. Aber da hat er sich verrechnet: Kristoffer nimmt nach anfänglichen Startschwierigkeiten seine Rolle ernst und spielt sie mit vollem Einsatz.
Lars von Trier, dessen Theateradaption "Manderlay" im Schauspielhaus zu sehen ist, liefert hier eine böse Komödie über die Nähe von Spiel und Geschäft, über Schein und Sein und über die Verwirrungen, die ernst genommenes Theater im wahren Leben auslösen kann.
Regie: Christian Brey, Bühne und Kostüme: Petra Bongard, Dramaturgie: Sarah Israel
Mit: Boris Burgstaller (Ravn), Stephanie Schönfeld (Heidi A.), Dino Scandariato (Gorm), Sebastian Schwab (Kristoffer), Lilly Marie Tschörtner (Lise), Lisa Wildmann (Kisser)