Alle versprechen sich von diesem Besuch einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung, den die alte Dame unter einer Bedingung auch in Aussicht stellt: sie fordert Gerechtigkeit. Ill hatte sie einst mit einem Kind sitzen lassen, dann Zeugen im Vaterschaftsprozess bestochen und so letztendlich ihr Leben zerstört. Sie will den Einwohnern eine Milliarde bezahlen, wenn sich unter ihnen jemand findet, Ill zu töten.
Nach anfänglicher Empörung der Bürger über diese Forderung entwickelt sich die Situation für Ill immer bedrohlicher. Dürrenmatt führt die Relativität eines Gerechtigkeitsbegriffs vor, der durch unterschiedlichste gesellschaftliche Interessen und Mehrheiten geprägt und damit einem stetigen Wandel unterworfenen ist und weist so auf die damit verbundene Gefahr der Willkür hin.
Die Mitglieder der Seniorentheatergruppe haben sich erneut mit dem Thema „Leben ohne Gott“ auseinandergesetzt, wie immer aus der Perspektive ihres Alters und der damit verbundenen Lebenserfahrung. Dürrenmatt bemerkte in Bezug auf sein Stück, dass „ein Dichter heutzutage nicht darum herumkomme, in seinem eigensten Interesse Stücke zu schreiben, die alten Schauspielern eine große Rolle gäben“ - und als Begründung hinzufügte: „Die junge Generation ist nicht auf der gleichen Höhe“.
Die Seniorentheatergruppe BaSta stellt mit der tragischen Komödie von Friedrich Dürrenmatt ihre vierte Produktion vor.