Daraufhin wird ihm von der Stadt der Prozess gemacht. Dogsboroughs einzige Rettung scheint Arturo Ui zu sein, der mit seinen Schergen die Gelegenheit skrupellos ausnutzt. Ui steigt schnell auf im politischen und geschäftlichen Ränkespiel und versteht, dass Gewalt allein nicht reicht, um seine Macht zu expandieren – auch die Manipulation der Öffentlichkeit gehört dazu. In seinem Größenwahn macht er weder vor alten Weggefährten noch an den Stadtgrenzen Chicagos Halt.
Brechts Parabel auf Hitler und die NSDAP entstand 1941 im finnischen Exil und beschreibt die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Aufstieg eines faschistischen Führers erlauben. Denn aufhaltsam ist Arturo Uis Aufstieg, da er mit Mitteln geschieht, die offen auf dem Tisch liegen. Und eben jene Entwicklung lässt sich heute in der weltweiten Zunahme autokratisch-nationalistischer Systeme bei gleichzeitig wachsender sozialer Ungleichheit beobachten.
Laura Linnenbaum studierte Regie an der HfMDK in Frankfurt am Main. Als freischaffende Regisseurin inszeniert sie u.a. am Berliner Ensemble, Staatsschauspiel Dresden, Düsseldorfer Schauspielhaus und am Staatstheater Hannover. Von Theater heute wurde sie bereits als Nachwuchskünstlerin und als Regisseurin des Jahres und ihre Arbeiten als Inszenierung des Jahres nominiert. Nach SPIELTRIEB, ROMEO UND JULIA und DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE kehrt sie nun wieder zurück ans Theater Bonn.
BESETZUNG
Arturo Ui, Gangsterchef Christian Czeremnych
Ernesto Roma, sein Leutnant Timo Kählert
Emanuele Giri, Gangster Lena Geyer
Der Blumenhändler Giuseppe Givola, Gangster Jacob Z. Eckstein
Der alte Dogsborough | Ignatius Dullfeet Andreas Leupold
Der Ansager | Ein Schauspieler | Der Angeklagte Fish Bernd Braun
Butcher, Karfioltrust | Richterin Ursula Grossenbacher
Flake, Karfioltrust | O'Casey | Verteidigerin | Betty Dullfeet Sophie Basse
Clark, Karfioltrust | Der Ankläger Wilhelm Eilers
Sheet, Reedereibesitzer | Bowl, sein Kassierer | Hook, Gemüsehändler Riccardo Ferreira
Regie Laura Linnenbaum
Musik David Rimsky-Korsakow
Bühne Valentin Baumeister
Kostüme Philipp Basener
Licht Boris Kahnert
Dramaturgie Jan Pfannenstiel
Regieassistenz Jan Wienowiecki
Beatrice Banca
Maximilian Immendorf
Bühnenbildassistenz Djamilja Brandt
Kostümassistenz Hyeli Kim
Inspizienz Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage Kerstin Heim
Kostümhospitanz Amelie Schwibbert
Aufführungen im Mai und Juni: 20. MAI (Premiere), 24., 26. MAI | 1., 7., 17. JUNI