„Der abentheurliche Simplicissimus Teutsch“, erschienen 1668, gilt als einer der bedeutendsten Romane des Barock und ist einer der Grundtexte der deutschsprachigen Literatur. Sein Autor, Hans Jacob Christoffel Grimmelshausen, selbst Soldat und Schreiber, hat darin sowohl autobiografische Erlebnisse verarbeitet, Erkenntnisse über Gesellschaft seiner Zeit versammelt, als auch einen satirischen Schelmen- und Abenteuerroman geschaffen, dessen Fülle sich nur schwer in die Grenzen eines Genres zwingen lässt. Simplex’ Friedenssehnsucht und sein blutiges Soldaten- und Abenteuererleben sind so widersprüchlich wie die Welt, in der er lebt. „Der abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ – das ist (nach Grimmelshausen): „Die Beschreibung des Lebens eines seltsamen Vaganten, genannt Melchior Sternfels von Fuchshaim, wo und welcher Gestalt er nämlich in diese Welt kommen, was er darin gesehen, gelernet, erfahren und ausgestanden, auch warum er solche wieder freiwillig quittiert. Überaus lustig und menniglich nützlich zu lesen.“
Simon Solberg, der am Staatsschauspiel Dresden bereits Shakespeares „Romeo und Julia“, „Minna von Barnhelm“ von Lessing sowie „Die schmutzigen Hände“ von Sartre inszenierte, wird in Barocktradition die Grenzen zwischen den einzelnen Kunstgattungen verwischen, Einheit und Ruhe auflösen, Kontraste maximieren und „Simplicissimus“ auf seine Heutigkeit befragen.
Das Forscherteam / Erzähler / Einsiedl / Magd / Gubernator / Soldaten / Offizier / Herzensbruder / Gleichgesinnte / Dragoner / Jupiter / Springinsfeld / Obrist / Kostherr / Medicus/ Dame / Fürst / König / Klopapier / Postillion / Luzifer / Belial / Geiz / Verschwenders / Baldanders: Christian Clauß, Thomas Eisen, Jan Maak, Julia Kathinka Philippi
Simpl: Sebastian Wendelin
Regie Simon Solberg
Bühne Maike Storf
Kostüm Tine Becker
Musik Kriton Klingler-Ioannides
Video Joscha Sliwinski
Licht Andreas Barkleit
Dramaturgie Ole Georg Graf
26.04.2014
12.05.2014
04.06.2014