Über eineinhalb Jahre war Guillaume Brandts ständiger Begleiter und hatte interne Informationen, vor allem aus den Bereichen der Parteipolitik und des Privatlebens, an seine Auftraggeber weitergegeben. Um seine Agententätigkeit zu verschleiern, war er bereits im Jahre 1956 in die Bundesrepublik übergesiedelt. Brandt musste am 7. Mai 1974 von seinem Regierungsamt zurücktreten.
Willy Brandt, erster Bundeskanzler aus den Reihen der SPD, galt als Hoffnungsträger und wurde zur Lichtgestalt stilisiert. Für seine versöhnliche Annäherung an den Ostblock war er drei Jahre zuvor mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Das Bild seines Kniefalls zum Gedenken an das Warschauer Ghetto ging um die Welt. Brandts Sturz zog Weggefährten mit sich hinab und spülte Aufsteiger in neue Führungspositionen. Doch als Vorsitzender sollte Willy Brandt noch dreizehn Jahre lang das Gesicht seiner Partei prägen.
Wie schon in Kopenhagen, seinem Stück über die Forschungen zur Atombombe, erweist sich der Brite Michael Frayn als bis ins Detail genauer Chronist historischen Geschehens. Demokratie erzählt anhand eines wahren Geschehens über die Strategien und Mechanismen von Machtverfall und Machterhaltung in der Politik.
Inszenierung, Bühne und Kostüme Sahar Amini
Mit Tobias Gondolf Günter Guillaume, Hubert Schlemmer Helmut Schmidt, Aart Veder Herbert Wehner, Andreas Vögler Arno Kretschmann, Gerd K. Wölfle Günther Nollau, Uwe Zerwer Willy Brandt, Klaus Ziemann Horst Ehmke