Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Das Tagebuch der Anne Frank", Mono-Oper von Grigori Frid, Staatstheater Schwerin"Das Tagebuch der Anne Frank", Mono-Oper von Grigori Frid, Staatstheater..."Das Tagebuch der Anne...

"Das Tagebuch der Anne Frank", Mono-Oper von Grigori Frid, Staatstheater Schwerin

Premiere am Samstag, den 6. Juni 2009 um 19.30 Uhr im E-Werk

 

Das Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank, das im Frühjahr 1945 wenige Wochen vor Kriegsende im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen starb, bewegt die Menschen, seit ihr Tagebuch 1947 erstmals veröffentlicht wurde.

Mittlerweile in 55 Sprachen übersetzt, erreichte es bis heute eine Auflage von 20 Millionen. Doch je bekannter ihr Tagebuch wurde, desto mehr schien sich auch das Bild des Mädchens Anne Frank zu vervielfältigen. Im Zuge von Annes wachsender Popularität tauchten mit einem Mal viele Zeitzeugen – Freunde und Bekannte und auch solche, die nur vorgaben, es gewesen zu sein – auf, die manches über sie zu erzählen wussten. Viel ist über Anne Frank geschrieben worden, Filme wurden gedreht, Theaterstücke aufgeführt – der unendliche Versuch einer Annäherung. Doch mitunter blieb bei allen guten Absichten die Behutsamkeit im Umgang mit der

Protagonistin auf der Strecke.

 

Der russische Komponist Grigori Frid wählte einen sicher unkonventionellen Weg der Annäherung, indem er das Mädchen zur Protagonistin einer Oper macht. Das in 21 Episoden unterteilte Libretto basiert ausschließlich auf ausgewählten und wörtlich übernommenen Eintragungen aus Annes Tagebuch. Es wird von vornherein kein Versuch gemacht, Vergangenheit eins zu eins darzustellen. Anne Frank wird einerseits zur Opern- und somit Kunstfigur, andererseits aber wird das Schicksal der „realen“ Anne durch die hochemotionale, doch keineswegs leicht zu konsumierende expressive

Musik Grigori Frids zumindest erahnbar.

 

Mit Anke Rauthmann konnte für diese Produktion nicht nur eine vielseitige Regisseurin gewonnen werden, sondern zudem eine Künstlerin, die sich als profunde Kennerin der Thematik ausweist. So hat Anke Rauthmann, die u.a. sechs Jahre lang in Israel gelebt und gearbeitet hat, ein Inszenierungskonzept entwickelt, das sich auf den Weg zu Anne Frank begibt, ohne sie vereinnahmen zu wollen.

 

Musikalische Leitung: Martin Schelhaas

Inszenierung: Anke Rauthmann

Bühne und Video: Robert Pflanz

Kostüme: Bettina Lauer

 

Mit: Katrin Hübner (Anne Frank), Jana Lück-Pusch (Die junge Frau),

es spielt die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin

 

Weitere Vorstellungen: am 12. und 30. Juni (z.l.M.i.d.S.) jeweils um 10 Uhr

Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER FRAUENHELD ALS MYTHISCHE GESTALT -- Revue-Operette "Casanova" von Strauss/Benatzky in der Staatsoper Stuttgart

Barberina steht als schöne Frau im Mittelpunkt des Geschehens. Das Männlichkeitspathos wird in Marco Stormans Inszenierung auf die Spitze getrieben. Natürlich erscheint der Schwerenöter Casanova auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

GROSSE RHYTHMISCHE ENERGIE -- 4. Kammerkonzert des Staatsorchesters im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Im 4. Kammerkonzert "Souvenirs" des Staatsorchesters brillierten zunächst Elena Graf (Violine), Daniel Schwartz (Viola) und Philipp Körner (Violoncello) mit Franz Schuberts unvollendet gebliebenem…

REICHHALTIGE MUSIK -- Neue CD: Platz für kreative Frauen - Boulanger Trio bei Berlin Classics

Karla Haltenwanger, Pianistin des Ensembles Boulanger Trio, erklärt, dass ihnen immer wieder fantastische Komponistinnen begegnen würden, die zum Teil kaum bekannt waren oder immer noch kaum bekannt…

Von: ALEXANDER WALTHER

Spannend, poetisch, eindrucksvoll -- "Der Kreidekreis" von Alexander Zemlinsky in der deutschen Oper am Rhein

Ein uraltes Thema: Zwei Frauen streiten um ein Kind. Jede behauptet, sie sei die Mutter. Die Lösung dieses Problemfalles im Alten Testament der Bibel ist in die Geschichte als "Salomonisches Urteil"…

Von: Dagmar Kurtz

ZAUBER MUSIKALISCHER VERWANDLUNG -- "Palestrina" von Hans Pfitzner an der Wiener Staatsoper

Der jüdische Uraufführungsdirigent Bruno Walter hat dieses Werk bis zuletzt geliebt, obwohl die im Jahre 1917 im Prinzregententheater in München erstmals aufgeführte Oper "Palestrina" aufgrund der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑