Max begeht Selbstmord und Abel und Manuela erleben immer intensiver den fiebernden Alptraum von sozialer Verwerfung und Nationalismus. Dagegen versucht Polizeiinspektor Bauer eine kleine Insel der Ordnung und der Vernunft zu schaffen und tut mitten im allgemeinen Chaos seine Pflicht. Denn längst sind existentielle Leere und Extremismus an die Stelle traditioneller Werte getreten und schaffen so den Nährboden für die zynischen Visionen des Mediziners Hans Vergérus.
Ingmar Bergmans 1976/77 in München gedrehter Film "Das Schlangenei" beschreibt ein Deutschland, dessen Ordnung am Zerbrechen ist und das durch Abschottung und Passivität die demokratische Idee in Frage stellt. Regisseurin Anne Lenk inszeniert den Film von Ingmar Bergman, der im kommenden Jahr 100 Jahre alt geworden wäre und dem Residenztheater von 1977 bis 1984 als Theaterregisseur eng verbunden gewesen ist, als intensives Kammerspiel über die Katastrophe menschlicher Selbstvernichtung, die hinter der dünnen Schale der Zivilisation immer wieder aufs Neue zu erleben ist.
Cuvilliéstheater
Deutsch von Heiner Gimmler
Regie Anne Lenk
Bühne Judith Oswald
Kostüme Sibylle Wallum
Musik Jan Faszbender
Licht Markus Schadel
Video Vanessa Hafenbrädl
Dramaturgie Andrea Koschwitz
mit
Franz Pätzold Abel Rosenberg
Nora Buzalka Manuela Rosenberg
Oliver Nägele Inspektor Bauer
Thomas Lettow Hans Vergérus
Ulrike Willenbacher Fräulein Dorst / Frau Holle / Polizeibeamtin / Dr. Soltermann / Waschfrau / Mikaela
Wolfram Rupperti Hollinger / Priester / Dr. Fuchs / Waschfrau / Soldat
Weitere Vorstellungen am 1. , 18. Und 22. Oktober