Das Mädchen mit dem Fingerhut erzählt die Geschichte zweier Kinder, die auf sich alleingestellt, in der Wildnis unserer Welt ums Überleben kämpfen. Der Autor Michael Köhlmeier schaut ihnen dabei mit großer Empathie über die Schulter und beschreibt, was er aus ihrer Perspektive sieht: Eine Welt, in der das Gutgemeinte oft nicht das Richtige ist und Mitleid sonderbaren Regeln folgt. "Sie mögen Kinder nicht, die Augenbrauen habe wie du", heißt es. Auf diese Weise macht Michael Köhlmeier erfahrbar, was absolute Fremdheit und "Nichtverstehen" bedeuten. Am Ende nimmt Arian Yiza mit zu seinen Freunden.
"Die Freunde", schreibt Köhlmeier, "das sind eine Horde von Zerlumpten, die bereits zu alt sind für Mitleid und Rührung." In der Doppeldeutigkeit dieses Satzes bringt er eine für unser zukünftiges Zusammenleben vielleicht entscheidende Beobachtung zum Ausdruck: Die Freunde sind nicht nur zu alt, um Mitleid und Rührung in uns zu wecken, vielleicht haben sie auch schon zu viel erlebt, um selbst noch Mitleid und Rührung empfinden zu können.
In einer Fassung von Alexander Riemenschneider und Meike Schmitz
Regie Alexander Riemenschneider
Bühne / Kostüme Juliane Grebin
Musik Tobias Vethake
Licht Peter Grahn
Ton Konstantinos Georgiou
Dramaturgie Meike Schmitz
Mit
Thorsten Hierse, Kotti Yun
Tobias Vethake
Live-Musik
28. Oktober 2017 19.30 - 21.15
5. November 2017 19.30 - 21.15
12. November 2017 19.30 - 21.15
16. November 2017 19.30 - 21.15
20. November 2017 19.30 - 21.15
25. Dezember 2017 20.00 - 21.45
Uraufführung am 20. Mai 2017 Ruhrfestspiele Recklinghausen
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen