Der lokale Bezug ist dabei hochwillkommen, doch ist die „Ausgrabung“ vor allem deshalb die Mühe wert, weil die Oper mehr als nur ein Gelegenheitswerk ist und die Musik qualitativ hohen Ansprüchen genügt.
Geboren 1822 im Augustinerkloster, gelangte Reinthaler nach Studienjahren in Berlin über Köln nach Bremen, wo er als Musikdirektor, Domorganist und Leiter des Domchors erfolgreich wirkte. Künstlerisch stand er unter anderem Johannes Brahms nahe, mit dem ihn eine intensive Freundschaft verband. Das Käthchen von Heilbronn entstand auf ein Libretto, das die Dramenvorlage Heinrich von Kleists in eine große romantische Oper umformte. Das Werk wurde bis gegen 1900 an vielen großen Bühnen wie Hamburg, Leipzig, Dresden und München gespielt.
Inhalt
Im Traum sind sie sich schon begegnet, Käthchen, die Tochter des Waffenschmieds Theobald Friedeborn, und der kämpferische Graf Friedrich Wetter vom Strahl. Als sie scheinbar zufällig aufeinander treffen, macht sich das Mädchen wie in Trance auf, dem Grafen zu folgen. Sie beobachtet, wie der Graf in die Fänge der heuchlerischen Kunigunde gerät, und ihr Vater vermag sie zunächst zur Rückkehr nach Heilbronn zu bewegen. Als Käthchen aber von einem geplanten Angriff auf den Grafen erfährt, eilt sie zurück, um ihn zu warnen. Kunigunde versucht, beim Brand der Burg Käthchen in eine tödliche Falle zu locken, diese kann jedoch entkommen. Der Graf erkennt die Bosheit Kunigundes und nimmt Käthchen zur Frau. Der Traum wird Realität.
Die Inszenierung hat Peter Hailer übernommen, der mit Jenufa, der Zauberflöte und dem Doppelabend Mariana Pineda / La brocca rotta (Flavio Testi) erfolgreich am THEATER ERFURT gearbeitet hat. Für die Bühne zeichnet Hank Irwin Kittel, für die Kostüme Uta Meenen verantwortlich.
Mit Richard Carlucci, Ilia Papandreou, Peter Schöne, Máté Sólyom-Nagy, Marisca Mulder, Jörg Rathmann, Alice Rath, Dario Süß u.a.
Weitere Aufführungen Sa, 28.03. | Mi, 08.04. | So, 03.05. | Fr, 08.05. | Fr, 22.05.2009
Begleitveranstaltung
Im Foyer wird eine Ausstellung gezeigt, die bis zum Mai anschaulich und umfassend über Leben und Werk des Erfurter Komponisten Carl Reinthaler Auskunft gibt. Wieder entdeckt: Carl Reinthaler Erfurt 1822 – Bremen 1896 Eine Ausstellung des Theaters Erfurt ab 5. März bis Ende Mai 2009 im Theaterfoyer.
Karten-Telefon (0361) 22 33 155 (täglich 10 bis 18 Uhr)
Karten online www.theater-erfurt.de
Email info@theater-erfurt.de