Das Kammerspiel um Frage und Antwort, Sein und Schein sowie Wahrheit und Lüge beschreibt die Begegnung des Politredakteurs Pierre Peters mit dem Fernsehstar Katja Schuurman.
Pierre ist stocksauer. Das Kabinett droht zurückzutreten, und er wird von der Chefredaktion seiner Zeitung zum Interview geschickt. Die attraktive Blondine Katja, die wegen ihres lockeren Liebeslebens und ihrer Silikonbrüste Lieblingsopfer der Boulevardpresse ist, fühlt sich von Pierre nicht ernst genommen. Bald wird aus dem verunglückten Interview ein psychologisches Duell, bei dem immer wieder einer der beiden Kontrahenten die Oberhand gewinnt. Katja entpuppt sich als äußerst eloquente und geschickte Gesprächspartnerin des ehemaligen Kriegsberichterstatters, der früher direkt von den Brandherden der Welt berichtete. Sie sprechen über Verletzungen, Verletzbarkeiten, und sie verletzen einander. "Das Interview" entwickelt sich zu einem Schaukampf zweier unterschätzter, ebenbürtiger Kämpfernaturen. Dabei werden alle Register gezogen, und die Gesprächsstrategien wechseln ständig. Aus Fangfragen, Verstellungen, Gefühlsausbrüchen, Provokationen, Mitleid, Beichten und Lügen entsteht eine prickelnde erotische Spannung.
Theo van Gogh gelingt eine präzise Beschreibung einer vollkommen inszenierten Welt, wie sie die Medien täglich neu erschaffen. Der Urgroßvater des Filmemachers war der Bruder des Malers Vincent van Gogh. Am 2. November 2004 wurde Theo van Gogh vom islamischen Fundamentalisten Mohammed Bouyeri ermordet.
Produktion Stadttheater Fürth
Inszenierung: Werner Müller
Bühne: Christian van Loock
Kostüme: Heike Endres
mit Esther Kuhn, Herbert Schäfer