Seit seiner Gründung 2015 reflektiert das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte ID Festival die vielschichtigen Beziehungen und Fragestellungen zwischen in Deutschland lebenden Israelis und Deutschen. Standen in den letzten Jahren Themen wie Identität und Integration auf dem Plan, soll der Blick nun in die Zukunft gerichtet werden. Wie wird die Next Generation sein? Wie sieht sie die Welt und in welchem Zustand möchten wir sie ihr hinterlassen?
So zeigen im Festivalprogramm junge Künstler*innen unter dem Motto next generation: artists aktuelle Arbeiten. Die Rubrik next generation: formats begegnet mit neuen Formaten der derzeit größten Herausforderung der klassischen Musik: Wie kann man sie einem jüngeren Publikum näherbringen?
Vor allem der Themenkomplex next generation: issues beschäftigt sich inhaltlich mit Fragen nach Gegenwart und Zukunft deutsch-israelischen Zusammenlebens. Was bewegt viele Israelis überhaupt dazu auszuwandern, nach Deutschland zumal? Und erwartet sie nun in Deutschland ein gelobtes Land, in dem Milch und Honig fließen? Was bedeuten der ansteigende Antisemitismus und offen zur Schau getragene Fremdenfeindlichkeit für die hier lebenden Israelis konkret – auch im Rückblick auf die Vergangenheit?
Der künstlerische Leiter und Festivalgründer Ohad Ben-Ari und sein Team wollen während der sieben Tage im Oktober die Möglichkeit eines friedlichen, neugierigen Miteinanders in einer pluralen Gesellschaft erlebbar machen - für die heutige und die Next Generation.
Zu den Programmhighlights zählen Cinderella als Ballettumsetzung einer Oper der gefeierten 13-jährigen Komponistin Alma Deutscher, Klaviermusik von Tamar Halperin, Kai Schumacher und Matan Porat, neu entdeckt und ungewöhnlich kombiniert – etwa mit Computer, Lichtdesign oder Yoga, eine Dokumentartheater-Uraufführung über Israelis in Berlin, eine musikalische Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Lotte Lenya und Kurt Weill anlässlich des 120. Geburtstags von Lotte Lenya sowie eine neue Folge des preisgekrönten Podcasts »We Love Israel«. Und da das Programm an einem Freitagabend startet, ist das Publikum herzlich eingeladen, an der Festival-eigenen Umsetzung der Kabbalat Shabbat Feier teilzunehmen - als immersives Erlebnis.
ID Festival
israelisch-deutsches Festival für Kunst und Kultur
Next Generation
12. – 18. Oktober 2018
Radialsystem | WABE e. V. | English Theatre Berlin/International Performing Arts Center
www.idfestival.de | www.facebook.com/idfestivalberlin | www.istagram.com/idfestivalberlin
Programmübersicht
12 Okt
→ next generation : issues
Shabbat Olam haBah
Shabbat ist eine Pause vom Alltag, die kritische Distanz sowie Selbsterneuerung erlaubt. In Form einer wöchentlichen Feinjustierung, richtet er das Leben neu aus und erinnert die Shabbat-Feiernden durch einen aktiven Vorgeschmack auf Utopia an ihre transformative, progressive Rolle in der Gesellschaft als Ganzes.
Radialsystem Studio C
Fr 12. Oktober 19:00
PerformanceAuftaktAbendessen
12 Okt
→ next generation : artists
Piano Combo I – Transcriptions
Transcriptions ist die Reminiszenz an ein Jahrzehnt zwischen Kurt Cobain, MTV und Techno, eine Hommage an die popkulturelle Identität der Generation X. Was ist geblieben von jugendlicher Rebellion, vom »Fuck you, I won't do what you tell me«? Der Folkwang-Absolvent Kai Schumacher beantwortet diese Frage mit einem ironiefreien Blick.
Radialsystem Studio C
Fr 12. Oktober 20:30
PerformanceKlassische Musik
12 Okt
→ next generation : formats
Piano Combo II – Satie
Pianistin Tamar Halperin und den Produzenten Guy Sternberg zerlegen Saties Kompositionen in Einzelstimmen, spielen sie auf unterschiedlichen Instrumenten wie Klavier, Glockenspiel oder Computer und stapeln die Versatzstücke wieder aufeinander. So entsteht der Satie-Sound von heute –jetzt erstmals in Berlin zu hören.
Radialsystem Studio C
Fr 12. Oktober 22:00
PerformanceKlassische MusikElectronic MusicElektronische Musik
12 Okt
→ next generation : issuesL’Chaim – Auf das Leben: Die Vielfalt jüdischen Lebens in Berlin entdecken
Aktiv, divers und vielfältig gestaltet sich jüdisches Leben heute in Berlin: Vom Rabbiner über den Punk bis hin zu Künstlern aus Israel ist alles vertreten. Die Wanderausstellung L’Chaim – Auf das Leben der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e.V. portraitiert Berliner Juden und Jüdinnen, darunter Israelis, die in den vergangenen Jahren immigriert sind.
Radialsystem Kubus
Fr 12. Oktober 18:00 – 24:00
Sa 13. Oktober 17:00 – 24:00
So 14. Oktober 14:00 – 20:00
Ausstellung
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13 Okt
→ next generation : issues
We Love Israel
Eine Reise zweier Israelis im Auftrag des SWR2 versucht, sich dieser Liebe anzunähern, sei es durch Interviews vor Ort in Berlin, Tel Aviv und Jerusalem oder durch fiktive Figuren, die in der Lage sind, all das zu sagen, was man im deutsch-israelischen Kontext nicht sagen darf.
Radialsystem Kubus
Sa 13. Oktober 17:00
Live PodcastDiskussion
13 Okt
→ next generation : artists
Cinderella. Der Nußknacker
Für die Neuinterpretation der beiden berühmten Märchenklassiker arbeiten die kommenden großen Namen aus Ballet und klassischer Musik zusammen. Auszüge aus Tschaikowskis bekanntestem Ballettstück folgen der Uraufführung von Alma Deutschers Cinderella Ballet Suite, die auf der Musik ihrer gleichnamigen Oper basiert.
Radialsystem Halle
Sat 13 October 19:00 (Premiere)
Sun 14 October 15:00
PerformanceKlassische MusikBallet
13 Okt
→ next generation : formats
Piano Combo III – LUX
Das innovative Konzept von LUX bindet eine Komponente ein, die in klassischen Konzerten meist vernachlässigt wird: Licht. Der Pianist Matan Porat lädt das Publikum auf eine intensive Reise durch die verschiedenen Stimmungen eines einzelnen Tages ein, bei der jedes Musikstück auf eine bestimmte Phase bezogen ist.
Radialsystem Studio C
Sa 13. Oktober 21:00
PerformanceKlassische MusikLicht Design
13 Okt
→ next generation : artists
Piano Combo IV – BiWald
BiWald ist Schöpfung und Inspiration, hervorgegangen aus dem Aufeinandertreffen zweier junger Musiker*innen: der Cellistin, Sängerin und Songwriterin Julia Biłat (Polen) mit dem Pianisten und Komponisten Daniel Schwarzwald (Israel). Sie beide haben einen klassischen, am Jazz orientierten Background.
Radialsystem Studio C
Sa 13. Oktober 22:30
PerformanceJazz & Folk
***
14 Okt
→ next generation : formats
Piano Combo V – Five Meditations
In fünf multidisziplinären Meditationen werden sich die Künstler*innen und das Publikum miteinander verbinden, ohne dass dabei jemand seinen Sitzplatz verlassen muss. Die Performance ist als Ritual konzipiert: Das Publikum folgt den Anleitungen der Yogi, die zusammen mit der Musik durch fünf einfache Konzentrationsübungen (Meditationen) mit Aufbauphase und Praxisteil führt.
Radialsystem Studio C
So 14. Oktober 13:00
PerformanceKlassische MusikMeditation
14 Okt
→ next generation : artists
Cinderella. Der Nußknacker
Für die Neuinterpretation der beiden berühmten Märchenklassiker arbeiten die kommenden großen Namen aus Ballet und klassischer Musik zusammen. Auszüge aus Tschaikowskis bekanntestem Ballettstück folgen der Uraufführung von Alma Deutschers Cinderella Ballet Suite, die auf der Musik ihrer gleichnamigen Oper basiert.
Radialsystem Halle
Sat 13 October 19:00 (Premiere)
Sun 14 October 15:00
PerformanceKlassische MusikBallett
14 Okt
→ next generation : issues
The Land of Milk(y) and Honey? Israelis in Berlin
Neuen Fragen zum Leben eingewanderter Israelis in Berlin und Deutschland stellt sich das Dokumentartheaterstück. Zu Wort kommen Israelis mit aktivem religiösen Hintergrund, israelische Araber, hoch politisierte Israelis sowie Israelis ohne jegliches Interesse an Politik.
Radialsystem Saal, English Theatre Berlin | International Performing Arts Center
So 14. Oktober 18:00 (Preview im Radialsystem - Eintritt Frei)
Do 25. Oktober 20:00 (Premiere) Fr 26. Okt 20:00 Sa 27. Okt 20:00
Do 1. November 20:00 Fr 2. November 20:00 Sa 3. November 20:00
PerformanceTheater
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18 Okt
→ next generation : issues
»Sprich leise, wenn du Liebe sagst«
Der Kabarett-Abend anlässlich Lotte Lenyas 120. Geburtstag kombiniert Liebeslieder Kurt Weills für Lotte Lenya mit Fragmenten aus dem Briefwechsel des Ehepaars. Ihre Geschichte ist nicht nur die von Liebe, Heirat, künstlerischer Kreativität, Trennung und des wieder Zueinanderfindens, sondern auch eine von Hass und Vertreibung.
WABE Berlin
Künstlerische Leitung Ohad Ben-Ari | Festivalleitung Jule Sievert | Mit Jörg Bittner, BiWald, Daniel Brunet, Alma Deutscher, Mica Dvir, Tamar Halperin, Omer Frenkel, Renen Itzhaki, Hila Karni, Kinder Ballett Kompanie Berlin, Keren Korman, Christian Maith, Shlomo Lieberman, Matan Porat, Hans-Jürgen Schatz, Kai Schumacher, David Simic, Guy Sternberg, Shlomi Moto Wagner, Micki Weinberg u.v.a. | Produktionsassistenz Merle Heinrich | Presse & PR Sarah Rosenau | Social Media Anastasia Shevchenko | Grafikdesign Bureau Hoyer, Alina Hoyer | PRAssistenz Casey Tower | Videodokumentation Ede Mueller | Fotodokumentation Ruthe Zuntz | Web-Programmierung Katrin Sellerbeck | Photocredit IDFestival Design-bureauhoyer Foto- JohannaRuebel
Eine Veranstaltung des ID Festivals. In Kooperation mit dem Radialsystem, der WABE e. V. und dem English Theatre Berlin | International Performing Arts Center. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Szloma-Albam- Stiftung und KIgA e.V. – Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus
Do 18. Oktober 20:00
idfestival.de/de/programm/