Das Staatsballett Berlin stellte den neu gegründeten Verein „Tanz ist KLASSE! e.V.“ vor, der das Education-Programm der Compagnie unterstützt. André Schmitz, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, stellte von Berliner Schülern produzierte Video-Podcasts online und hob die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kultureinrichtungen hervor.
Vladimir Malakhov, Intendant des Staatsballetts Berlin, präsentierte ein
Education-Programm, das aus drei unterschiedlichen Säulen besteht und das
Thema Ballett und Tanz an Kinder und Jugendliche vermittelt.
Eine Säule ist Staatsballett Inside, eine Internet-Plattform, die Jugendliche
über ein zeitgemäßes Medium anspricht. Schülerinnen und Schüler
kooperierender Berliner Schulen produzieren Video-Podcasts, die auf die
Internetseite www.staatsballett-berlin-inside.de online gestellt werden.
Nutzer der Internetseite können die Podcasts online ansehen oder sie sich auf
videofähige MP3-Player herunterladen. „Das Education-Programm ist eine
Einladung an Kinder und Jugendliche, das Thema Tanz und Ballett aus ganz
unvoreingenommener Perspektive kennenzulernen – nämlich nicht als
Zuschauer, sondern aktiv und eingebunden in die faszinierende Welt der
größten Ballettcompagnie in Deutschland, dem Staatsballett Berlin.“ erklärte
Dr. Dirk Kowalski, Vorstandsvorsitzender von „Tanz ist KLASSE! e.V.“
André Schmitz, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten beim
Regierenden Bürgermeister von Berlin, stellte die ersten von Berliner Schülern
produzierten Video-Podcasts online und betonte die Bedeutung der
Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kulturinstitutionen: "Das Education-
Programm des Staatsballetts Berlin ist ein weiteres, hervorragendes Beispiel
dafür, wie sich Berliner Kultureinrichtungen verstärkt dem Thema der
kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen zuwenden. Der Senat
unterstützt diese Initiativen ausdrücklich - nicht nur mit Worten, sondern auch
mit eigenen Mitteln, die der Vernetzung solcher Initiativen dienen und darüber
hinaus weitere Projekte ermöglichen sollen."
Neben Staatsballett Inside wurden die weiteren Säulen des Education-
Programms erklärt. Mit der Säule S.T.E.P. unter der Leitung der Tänzerinnen
Birgit Brux und Kathlyn Pope wird das Thema Ballett und Tanz in regelmäßigen Veranstaltungen, Workshops und Projekten, die spielplanbegleitend stattfinden, vermittelt. Sie richten sich sowohl an unterschiedliche Schulen und Altersstufen als auch an Tanzinteressierte jeden Alters, die den Kontakt mit dem Ballett suchen.
Die dritte Säule Kreativer Kindertanz unter der Leitung der Ersten
Solotänzerin Bettina Thiel setzt sich zum Ziel, die natürliche Bewegungsfreude
von Kindern zwischen fünf und sieben Jahren durch rhythmische und
räumliche Spiele zu vertiefen. Kinder lernen sich mit ihrem Körper
auszudrücken, und das Selbstvertrauen wird gestärkt.
Dr. Dirk Kowalski stellte den neugegründeten Verein „Tanz ist KLASSE! e.V.“
vor, zu dessen Gründungsmitgliedern führende Berliner Persönlichkeiten aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur gehören, darunter Prof. Dr. Paul, Dekan
der Charité Universitätsmedizin und Prof. Dr. Minx, Leiter der DaimlerChrysler-
Forschungsabteilung „Gesellschaft und Technik“.
Dr. Christiane Theobald, stellvertretende Intendantin des Staatsballetts Berlin,
berichtete, dass der Verein das Education-Programm des Staatsballetts Berlin
nur aufgrund der großzügigen finanziellen Zuwendung von „Berliner helfen
e.V.“, einer Initiative der Berliner Morgenpost, unterstützen könne.
Carsten Erdmann, 1. Vorsitzender von „Berliner helfen e.V.“ erklärt dazu: „Gert
Reinholm hat unseren Verein Berliner helfen e.V. kurz vor seinem Tod im
Dezember 2005 als Alleinerben in sein Testament eingesetzt. Sein Vermögen
soll Kindern und Jugendlichen zugute kommen. Um diesen Auftrag zu erfüllen
und im Andenken an den großen Tänzer und langjährigen Ballettdirektor der
Deutschen Oper setzen wir einen großen Teil des Erbes für das Education
Programm ein. Wir hoffen, dass auf diesem Weg möglichst viele Kinder und
Jugendliche in Berlin Ballett erleben und Tanz für sich entdecken.“
Sie führte aus, dass „Berliner helfen e.V.“ das Vermögen des großen Tänzers
und langjährigen Ballettdirektors der Deutschen Oper Berlin Gert Reinholm
(1925 – 2005) nach dessen Tod geerbt haben. Gert Reinholm hatte den
Wunsch, dass das Geld Kindern und Jugendlichen zugute komme. Christiane
Theobald betonte: „Ganz im Sinne und Auftrag des Danseur noble wird sein
Erbe dafür eingesetzt, eine junge Zielgruppe für Ballett und Tanz zu
begeistern. Unser Ansatz ist dabei zu vermitteln: Was ist ‚cool‘ am
Staatsballett Berlin? Mit dieser Herangehensweise möchten wir Jugendlichen,
die noch nie mit dem Ballett in Berührung gekommen sind, die Möglichkeit
bieten, sich dem Thema aus ihrer Sicht anzunähern.“