Henry hingegen hat sein eigenes Kunstwerk im Sinn: Er will Dorian nach seinem Bilde formen und aus ihm einen perfekten Hedonisten und Libertin machen. Beeinflusst von Henrys Vorstellungen von Schönheit und Moral, wünscht Dorian inbrünstig, sein Körper möge seine jugendliche Gestalt bewahren und statt seiner lediglich sein Porträt altern. Sein Wunsch erfüllt sich: Das Porträt altert nicht nur, auch graben sich die Züge von Bosheit und Sündhaftigkeit, die Dorian als Narziss in der dekadenten viktorianischen Gesellschaft erwirbt, in sein Abbild ein. Jugend und Alter, Ideal und Wirklichkeit, Schein und Sein, Tugend und Sünde …
All diese Gegensätze, die schon bei Oscar Wilde ambivalent waren, verlieren beim Choreografen Stéphen Delattre endgültig ihre festen Positionen. An ihre Stelle treten immer neue Formen der Körperverwandlung, mit denen der Choreograph den Kampf gegen die Vergänglichkeit als das eigentliche Wesen des Tanzes anschaulich macht.
Choreografie Stéphen Delattre
Dramaturgie & Libretto Stéphen Delattre
Musikkomposition & Arrangement Davidson Jaconello
Kostüme Stéphen Delattre
Projektion René Zensen
Lichtdesign Stéphen Delattre
Bühne Martin Opelt
Dorian Gray Jorge Guterrez
Basil Hallward Igor Prandi
Lord Henry Wotton Giovanni Fumarola
Sibyl Vane Anna Zardi
James Vane Alekseij Canepa
Victor Francesco Cuoccio
Lady Victoria Wotton Irene La Monaca
Lady Brandon Melanie Andre
Lady Agatha Mona-Lisa Rigal
Lady Narborough Erika Cucumazzo
Lord Wottons Tochter Carlotta Avidano
Dorian Gray als alter Mann Francesco Cuoccio
Freudenmädchen/ Callboys Melanie Andre Antoine Salle Francesco Cuoccio Carlotta Avidano Erika Cucumazzo Irene La Monaca
Black Shadows Melanie Andre Antoine Salle Carlotta Avidano Erika Cucumazzo Mona-Lisa Rigal Irene La Monaca
Gesellschaft Melanie Andre Carlotta Avidano Erika Cucumazzo Antoine Salle Mona-Lisa Rigal Irene La Monaca Giovanni Fumarola Alekseij Canepa