Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Cornelia Froboess, Lambert Hamel, Michael Mendl als „Boten“ im Schauspielhaus BochumCornelia Froboess, Lambert Hamel, Michael Mendl als „Boten“ im...Cornelia Froboess,...

Cornelia Froboess, Lambert Hamel, Michael Mendl als „Boten“ im Schauspielhaus Bochum

2. Dezember 2005 im Schauspielhaus Bochum, Großes Haus:

Nach dem erfolgreichen Auftakt des Projekts „Die Boten“ Ende Oktober hat Elmar Goerden für den zweiten Abend am Freitag, 2. Dezember 2005, unter anderem Cornelia Froboess, Lambert Hamel und Michael Mendl gewonnen. Elmar Goerdens Projekt für Bochum steht ganz im Gegensatz zur herkömmlichen Theaterpraxis: Es gibt keine Probe, keinen Regisseur, keine Dekoration, keine Dramaturgie, keine Gage.

Es gibt eine Bühne, einen Scheinwerfer, eine Reise, ein Bett und eine Mahlzeit. Der Bote kann über eine Zeit zwischen zehn und dreißig Minuten frei verfügen. In loser Folge treten die Gäste an jeweils einem Abend auf der leeren Bühne im Schauspielhaus auf. Die eingeladenen Boten sagen sich kurzfristig an. Die Boten sind Menschen, die eigentlich nicht hier sein können, weil sie keine Zeit haben. Sie sind beschäftigt und man kann andernorts schlecht auf sie verzichten. Manche Boten sind angeblich zu alt, einige krank oder ängstlich, zu weit weg oder zu berühmt. Die Boten kommen trotzdem.

 

Cornelia Froboess wurde 1951 mit dem Lied "Pack die Badehose ein" schlagartig berühmt. Sie setzte ihre Karriere als Teenager in vielen Unterhaltungsfilmen fort und stürmte an der Seite von Peter Kraus und Peter Alexander die Hitparaden. Stationen in ihrer Theaterlaufbahn sind Salzburg, Braunschweig und München. An den Münchner Kammerspielen feierte sie unter Dieter Dorn große Erfolge. 2001 wechselte sie mit Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel. In Elmar Goerdens Inszenierung „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene O’Neill spielt Froboess Mary Cavan Tyrone (Premiere Salzburger Festspiele 2004).

Lambert Hamel gehörte schon von seiner Zeit am Bayerischen Staatsschauspiel (1968-1972) an zu den führenden Protagonisten der Münchner Bühnen und hat diesen Ruf während seines langen Wirkens im Ensemble der Münchner Kammerspiele (1973-2001) gefestigt und gemehrt. Seine eindringlichsten Rollen waren "Nathan der Weise" von Lessing (Regie Alexander Lang) und die Titelrolle des Schauspielers Bruscon in "Der Theatermacher" von Thomas Bernhard (Regie: Hans Lietzau). Hamel folgte Dieter Dorn bei seinem Intendantenwechsel ans Residenz Theater. Einem großen Publikum ist er gerade in den letzten Jahren durch prominente Film- und Fernsehrollen bekannt geworden.

Michael Mendl spielte auf den großen Bühnen in Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Salzburg und Stuttgart. Sein Debüt auf der Kinoleinwand feierte der Charakterdarsteller mit dem markanten Gesicht 1992 in Sherry Hormanns mehrfach preisgekröntem Drama „Leise Schatten“. Außerdem war er in dem mit dem César prämierten Polit-Drama „Der Stellvertreter“ (2002, Regie Constantin Costa-Gavras) nach einem Theaterstück von Rolf Hochhuth zu sehen. Zu seinen weiteren Glanzrollen zählen der Schwerverbrecher Czernetzky in Roland Suso Richters „14 Tage lebenslänglich“, für den er 1998 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Kinorollen übernahm er in „So weit die Füße tragen (Regie Hardy Martins, 2001) und „Der Untergang“ (Regie Oliver Hirschbiegel, 2004). Für seine Darstellung des Willy Brandt in dem TV-Zweiteiler „Im Schatten der Macht“ (Regie Oliver Storz) erhielt er 2004 die Goldene Kamera.

 

Des Weiteren haben sich für den 2. Dezember Silvia Rieger, Ensemblemitglied der Volksbühne Berlin, die Lyrikerin, Irina Bondas und die Choreografin und Tänzerin Henrietta Horn angesagt. Nach langem gibt es in Bochum ein Wiedersehen mit der Schauspielerin Eleonore Zetzsche, die ab 17. Dezember im Liederabend „A Kiss Is Just A Kiss“ in den Kammerspielen singen wird. Die Musikalische Leitung des Liederabends hat der Musiker Stephan Ohm übernommen, auch er ist am Freitag als Bote unterwegs. Gespannt sein darf man auch auf Claude de Demo, die als Miss Sara Sampson in dieser Spielzeit ihr Bochumer Debüt gab.

Karten für „Die Boten“ zu 8,50/ermäßigt 6 Euro können an der Theaterkasse telefonisch unter 0234/3333-5555 oder per Email unter tickets@schauspielhausbochum.de bestellt werden. Die Vorstellung beginnt um 20.00 Uhr im Großen Haus.

 

Die Boten

Ein Projekt für Bochum

von Elmar Goerden

Der zweite Abend am 2. Dezember 2005 um 20.00 Uhr im Schauspielhaus

u.a. mit Irina Bondas (Lyrikerin, Leipzig), Claude de Demo (Schauspielerin, Bochum), Cornelia Froboess (Schauspielerin, München), Lambert Hamel (Schauspieler, München), Henrietta Horn (Chorographin und Tänzerin, Essen), Michael Mendl (Schauspieler, M*nchen), Stephan Ohm (Musiker, Köln), Silvia Rieger (Schauspielerin, Berlin), Eleonore Zetzsche (Schauspielerin, Berlin)

Eintritt 8,50 / erm. 6 €

 

Kasse

Tel.: 0234/33 33-5555

Fax: 0234/33 33-5512

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 21 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER FRAUENHELD ALS MYTHISCHE GESTALT -- Revue-Operette "Casanova" von Strauss/Benatzky in der Staatsoper Stuttgart

Barberina steht als schöne Frau im Mittelpunkt des Geschehens. Das Männlichkeitspathos wird in Marco Stormans Inszenierung auf die Spitze getrieben. Natürlich erscheint der Schwerenöter Casanova auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

GROSSE RHYTHMISCHE ENERGIE -- 4. Kammerkonzert des Staatsorchesters im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Im 4. Kammerkonzert "Souvenirs" des Staatsorchesters brillierten zunächst Elena Graf (Violine), Daniel Schwartz (Viola) und Philipp Körner (Violoncello) mit Franz Schuberts unvollendet gebliebenem…

REICHHALTIGE MUSIK -- Neue CD: Platz für kreative Frauen - Boulanger Trio bei Berlin Classics

Karla Haltenwanger, Pianistin des Ensembles Boulanger Trio, erklärt, dass ihnen immer wieder fantastische Komponistinnen begegnen würden, die zum Teil kaum bekannt waren oder immer noch kaum bekannt…

Von: ALEXANDER WALTHER

Spannend, poetisch, eindrucksvoll -- "Der Kreidekreis" von Alexander Zemlinsky in der deutschen Oper am Rhein

Ein uraltes Thema: Zwei Frauen streiten um ein Kind. Jede behauptet, sie sei die Mutter. Die Lösung dieses Problemfalles im Alten Testament der Bibel ist in die Geschichte als "Salomonisches Urteil"…

Von: Dagmar Kurtz

ZAUBER MUSIKALISCHER VERWANDLUNG -- "Palestrina" von Hans Pfitzner an der Wiener Staatsoper

Der jüdische Uraufführungsdirigent Bruno Walter hat dieses Werk bis zuletzt geliebt, obwohl die im Jahre 1917 im Prinzregententheater in München erstmals aufgeführte Oper "Palestrina" aufgrund der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑