Er verfasst zwei berühmte Romane, welche in der Hauptstadt spielen „Lebe wohl, Berlin“ und „Mr. Morris steigt um“. Diese beiden Romane, deutlich autobiografisch, sind die Grundlage eines Bühnenstückes „I am a Camera“. Hier beschreibt Isherwood seine Haltung als Autor, er will beobachten, genau sein und nicht bewerten. Das Stück ist die Grundlage für das Musical, welches 1966 in New York uraufgeführt wurde. Sechs Jahre später entstand der Film von Bob Fosse mit Liza Minelli in der Hauptrolle. Dieser Film gewann 8 Oscars, und das war die Geburt eines Welterfolges.
Cliff, der junge Engländer, kommt nach Berlin. Er findet eine Wohnung in der Nollendorfstraße. Fräulein Schneider ist gezwungen in ihrer großen Wohnung Zimmer zu vermieten. Und dann lernt Cliff die Berliner und Wahlberliner kennen: Ernst Ludwig, den frühen und bekennenden Nationalsozialisten, Fräulein Kost, die durch die Wirtschaftskrise gezwungen wurde ihren Körper die amerikanische Sängerin Sally Bowls, und einen dämonischen Conferencier, der durch das Programm führt.
Cliff und Sally werden ein Paar, die Geschichte könnte auf ein Happy-End zulaufen. Aber die Verhältnisse, sie sind nicht so. Die Nazis greifen nach der Macht, die braune Horde marschiert, die Schaufenster des Obsthändlers werden zerschmissen. Noch kann der Conferencier Witze über die Rassegesetze der Faschisten machen, aber bald wird dieser Klub geschlossen werden. Sally will es nicht sehen, glaubt an einen vorübergehenden Spuk, aber Cliff ist weitsichtiger und verlässt Deutschland.
Dieses Musical zeigt, dass sich Unterhaltung, Musik und gesellschaftliche Kritik nicht ausschließen. Dazu kommt die Musik, vom Ragtime und dem frühen Jazz inspiriert, die vielen bekannten Hits wie „Willkommen, bienvenue, welcome“, „Cabaret“, „Tomorrow belongs to me“ u.v.a.m., die „ Cabaret“ zu einem Welterfolg machten.
Buch von Joe Masteroff / nach dem Stück „Ich bin eine Kamera“ von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood / Gesangstexte von Fred Ebb / Musik von John Kander
Deutsch von Robert Gilbert / in der reduzierten Orchesterfassung von Chris Walker
Musikalische Leitung: Stefan Veselka│ Regie und Bühne: Achim Thorwald │ Kostüme: Ute Frühling ││ Choreografie: Benito Marcelino │ Choreinstudierung: Carl Robert Helg
Mit: Gunnar Schmidt (Conferencier), Anna-Magdalena Beetz (Sally Bowles), Timo Tank (Clifford Bradshaw), Olaf Becker (Ernst Ludwig), Ursula Grossenbacher (Frl. Schneider), Pavel Fieber (Herr Schultz), Teresa Trauth (Frl. Kost)
Extra-Orchester, Extra-Ballett, Extra-Chor
Die nächsten Vorstellungen: 12.10. und 16.10.2010 u.v.m.