Das Spielzeitmotto leben // und leben lassen steht für Toleranz und Akzeptanz, ein respektvolles Miteinander. Dieses Bürgerprojekt ist ein gutes Beispiel für gelebte Integration. Bürgerinnen und Bürger aus dem Rottal-Inn erarbeiten gemeinsam mit Theater-Fachleuten (4 professionelle Schauspieler + leading team) und Asylbewerbern ein Theaterstück. Nicht zu vergessen dabei sind die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus der Bevölkerung, die zum Beispiel den Shuttle-Dienst übernehmen und die jugendlichen Asylbewerber zu den Proben und wieder zurück bringen.
Leute von hier // und anderswo spielen Thornton Wilder// Wir sind noch einmal davongekommen.
Professionelle Schauspieler und BürgerInnen „von hier und anderswo“- also Alteingesessene und Menschen, die auf ihrer Flucht in Eggenfelden gelandet sind – präsentieren „Wir sind noch einmal davongekommen“ von Thornton Wilder.
Mitten im August ist es kälter als im Januar. Die Temperaturen fallen seit Wochen unter Null und ein Wall aus Eis schiebt sich von Norden her auf das Haus der Familie Antrobus in New Jersey zu. Die Familie, das sind Mr. Antrobus, Mrs. Antrobus, ihre Kinder Henry und Gladys, und ihr Dienstmädchen Sabina. Befinden sie sich im Heute oder in der Steinzeit? Ist Henry wirklich ein ganz normaler anständiger amerikanischer Junge- oder doch Kain, der seinen Bruder erschlug? Sicher ist hingegen – ihnen gehen langsam Holz und Nahrung aus, und als dann auch noch Fremde vor ihrer Tür stehen, die um einen Platz an ihrer Feuerstelle bitten stehen sie vor einer folgenschweren Entscheidung. Mit der Pause zum zweiten Akt vergehen Jahrtausende. Wir befinden uns nun in einer Welt, in der die Familie den sozialen Aufstieg geschafft hat und Mr. Antrobus gerade seine Ernennung zum Präsidenten feiert. Es herrscht Sodom und Gomorra, schöner Schein und Glitter, während es unter der Fassade zu bröckeln beginnt. Journalisten bedrängen die Familie, die Kinder emanzipieren sich auf ihre ganz eigene Art und auch das Dienstmädchen Sabina treibt ihren Aufstieg mit Kalkül und Raffinesse voran.
Eine Wahrsagerin wird ausgelacht. Ein Sturm zieht auf. Sehenden Auges rennt eine Gesellschaft ins Verderben, die einfach nicht mehr aufhören kann es „krachen“ zu lassen, auch wenn die Zeichen von Anfang an auf „Sintflut“ stehen.
„Wir sind noch einmal davongekommen“ präsentiert in einem irren Nebeneinander von Tragödie und Komödie den Menschen in seiner ganzen Pracht: Mit seinen Höhen und Tiefen, Abgründen und Höhenflügen. Er macht seit Jahrtausenden immer wieder dieselben Fehler. Er lebt, liebt, isst, vermehrt sich und manchmal tötet er auch.
DER REGISSEUR // Josef Maria Krasanovsky inszeniert erstmals am theater // an der rott
Josef Maria Krasanovsky , geboren 1976 in Salzburg, lebt als freischaffender Regisseur und Autor in Wien. Er studierte Film- und Theaterregie in Ulm und Burghausen (D). Seit 2008 inszeniert er Schauspiel und Musiktheater. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur ist er ebenso als Bühnenautor tätig. Seine Stücke brachten ihm eine Normierung für den Jury-Preis der Theatertage Heidelberg ein, - und er gewann beim "Freien Theater Festival Innsbruck" den Preis für: Beste Produktion, Bestes Ensemble und Beste Regie.
REGIE // JOSEF MARIA KRASANOVSKY
DRAMATURGIE // FIONA EBNER
AUSSTATTUNG // LISA HORVATH
WEITERE TERMINE // SAMSTAG, 11.03.2017 / SAMSTAG, 18.03.2017 / SONNTAG, 19.03.2017 /
VORSTELLUNGSBEGINN // Dienstag, Freitag und Samstag 19.30 UHR / Sonntag, 18.30 UHR / GROSSES HAUS