Wie mit Büchners bahnbrechender Erzählung die moderne Prosa entsteht, so beginnt mit dem Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz die zuweilen verzweifelte Suche des modernen Individuums nach seinem Platz in der Welt. In Lenz greift Büchner eine biografisch verbürgte Krise im Leben des Dichterkollegen auf und schildert wie der völlig erschöpfte und an sich selbst zweifelnde junge Mann Zuflucht beim Pfarrer Oberlin sucht, nachdem sein letzter Versuch, Halt in der Welt zu finden, soeben restlos gescheitert ist. Goethe hat ihn aus Weimar ausweisen lassen, die Freundschaft zu ihm ist unrettbar zerbrochen.
In der Dramatisierung des Stoffes stellt Regisseur Frank Hänig dem scheiternden Lenz den über alle Maßen erfolgreichen Goethe gegenüber und verdichtet ihre dialektische Beziehung durch das Auftreten einer Frau, in die beide Dichter zu Lebzeiten verliebt waren: Friederike Brion, die Pfarrerstochter aus Sesenheim …
Inszenierung, Bühne und Kostüme: Frank Hänig
Musikalische Leitung: Michael Preiser
Dramaturgie: Martin Vöhringer
Mit: Felicitas Breest; Felix Banholzer, Daniel Minetti
Klavier: Michael Preiser
Aufführungstermine: 23., 30. November, 7., 12. Dezember 2010, 18. Januar,
8., 18. Februar 2011