Ein Tag ganz im Zeichen Georg Büchners! Mit dem Lustspiel Leonce und Lena und dem Soloabend Lenz (nach der gleichnamigen Erzählung) mit Lars Wellings haben wir derzeit zwei Werke des Dichters im Spielplan, die zugleich Extreme seines Schaffens repräsentieren: auf der einen Seite das romantische Lustspiel, voller ironischer Anspielungen auf gesellschaftliche und literarische Verhältnisse seiner Zeit, und auf der anderen Seite die Künstlernovelle über den Dramatiker Jakob Michael Reinhold Lenz, dessen zunehmende Psychose Büchner tief berührend und sprachlich meisterhaft nachzeichnet.
Den Todestag Georg Büchners (er starb am 19. Februar 1837 im Alter von 23 Jahren) nehmen wir zum Anlass, um uns einen ganzen Tag lang mit seinem Werk und seiner Person auseinander zu setzen.
Den Beginn macht das Schauspielforum zu Leonce und Lena, wie immer in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Staatstheater Wiesbaden. Der Regisseur der Aufführung, Tilman Gersch, wird anwesend sein und sich gemeinsam mit den Darstellern und der Dramaturgin Dagmar Borrmann den Fragen des Publikums stellen. Eintritt frei.
Um 16 Uhr wird im Kleinen Haus die Vorstellung Leonce und Lena aufgeführt.
Ich bin kein Guillotinenmesser ist der Titel der Lesung, die um 18 Uhr im Studio stattfindet. Die Leitung hat Dagmar Borrmann.
Zuschauer, die bereits in Leonce und Lena waren, können mit ihrer Eintrittskarte diese Lesung kostenlos besuchen, solange noch Plätze frei sind.
Das Ensemble von Leonce und Lena liest Briefe und Texte von Georg Büchner, die seine Auseinandersetzung mit der Zeit spiegeln und dadurch zugleich die Hintergründe des Stückes näher beleuchten. Was in Leonce und Lena so luftig und verspielt daher kommt und scheinbar losgelöst von den Themen ist, die Büchner im Woyzeck oder in Dantons Tod behandelt, reflektiert bei näherer Betrachtung sehr genau die gesellschaftlichen und persönlichen Verhältnisse Georg Büchners.
Und um 20 Uhr beschließen wir den Büchner-Tag mit der sehr erfolgreichen Inszenierung Lenz in der Regie von Christian Schneller. „Einen solchen Lenz auf dem Theater wird man lange suchen müssen.“ schrieb die Frankfurter Rundschau über die Aufführung.