Der aus Fukushima stammende Autor verfasste das Stück unmittelbar nach der Katastrophe, die sich am 11. März 2011 in Fukushima ereignete. Auf subtil-nüchterne Weise beschreibt Ônobu mit fiktiven und dokumentarischen Elementen die Ereignisse jener Tage, die die japanische Gesellschaft für immer vollständig veränderte.
Regisseurin Otone Sato übersetzte das Stück für den Verlag theatralize erstmals ins Deutsche und bringt das Schauspiel mit ihrem Kollektiv EnGawa erstmalig in Deutschland auf die Bühne.
ÜBER DAS STÜCK
In der Stadt in der einst Frau U lebte, wohnt Bruder Sense, der überall Zeitungsfetzen verstreut und den Ort damit unbewohnbar macht. Weiß gekleidete, zeitlos wirkende Menschen sind auf der Suche nach Frau U. Doch Verunsicherung und Orientierungslosigkeit sind groß, es gibt nicht nur eine Frau U. Für den einen ist sie eine Köchin, für die andere eine Betrügerin, für wieder eine andere eine Freundin aus der Kindheit.
Die Abwesenheit von Frau U wird zum Zeichen eines großen Verlusts, den die Menschen erleiden; ein Verlust, der sich nicht an Zeit und Ort, Individuum oder einer ganzer Gesellschaft festmachen lässt. Die Menschen haben dasselbe verloren und suchen doch etwas Anderes. In dieser undefinierten und gewissermaßen gegenstandslosen Suche verschwimmt die Grenze zwischen der kulturellen Vergangenheit und der unentrinnbaren Realität der Gegenwart. Es wird klar, dass das, was wir mit „Fukushima“ bezeichnen, einen Ort benennt, der einst vielen Menschen ein Heimat gewesen ist.
ÜBER ENGAWA
Ausgangspunkt für die künstlerische Arbeit des Münchner Theaterkollektivs EnGawa war die
Katastrophe in Fukushima. So brachte das Ensemble zu den vergangen Jahrestagen bereits die
Abende „Shinsai – Shattering Gods“, "Running SU-C“ und "idô- The Flow“ im i-camp zur Aufführung.
Weitere Informationen: www.en-gawa.de
Regie: Otone Sato.
Dramaturgie: Anna Katharina Setecki.
Videoprojektion: Joachim Hofer
Art Direction,
Illustration: Olga Khrutska.
Darsteller: Masako Ogura (Schauspiel), Birgit Werner (Schauspiel), Irmela Jane Purvis (Schauspiel), Christoph Dähne (Schauspiel, Ton)
Publikumsgespräch nach der Vorstellung am 14. März mit:
Kôjin Nishidô (japan. Theaterkritiker), Shinya Takahashi (japan. Theaterwissenschaftler), Yasuhiro
Akai (Leiter des Tokyoter Theaterhauses „Subterranen“) und Otone Sato (Regisseurin).
Weitere Vorstellungen: 14. / 15. März, 20:30 Uhr
Tickets: € 16.- / ermäßigt € 10.-
Reservierung: Karten können unter tickets@i-camp.de reserviert werden und sind nach
Verfügbarkeit an den Veranstaltungstagen an der Abendkasse erhältlich.
„Bruder Sense und Frau U“ ist eine Solidaritätsveranstaltung. Eine Spendenbox zugunsten der Organisation "Fukushima Children’s Fund" steht an den Veranstaltungsabenden bereit!
Weitere Informationen: fukushimachildrensfund.org/english
„Bruder Sense und Frau U“ findet mit freundlicher Unterstützung durch icamp/neues
theater münchen statt.