So wie Karl Böhm, einer der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Zwischen Geburt und Begräbnis liegen fast 87 Lebensjahre, die von einem tiefen Zwiespalt geprägt sind: Einerseits war Böhm ein großer Künstler, andererseits war er ein Mensch, der sich mit dem Nationalsozialismus gemein machte, um seine Karriere voranzutreiben.
Auf Fürsprache Hitlers wurde Böhm 1934 an die Semperoper in Dresden berufen, um Nachfolger des Dirigenten Fritz Busch zu werden, den das NS-Regime zum Rücktritt und zur Emigration genötigt hatte. 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurde Böhm Direktor der Wiener Staatsoper. 1945 entfernten ihn die alliierten Besatzungsbehörden wegen zu großer Nähe zum Nazi-Regime aus dem Amt des Direktors und belegten ihn mit einem Auftrittsverbot. Nach Ende der Besatzungszeit bis 1956 wurde er dann ein zweites Mal mit diesem Amt betraut.
Der begnadete Puppenspieler und Puppenbauer Nikolaus Habjan beschäftigt sich in Böhm erneut mit dem finstersten Kapitel europäischer Geschichte, das ihn auch in anderen Stücken umtreibt, wie z.B. in F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig. Böhm stammt aus der Feder des Wiener Autors Paulus Hochgatterer, der Nikolaus Habjan und dessen Puppen die Rollen auf den Leib geschrieben hat.
Übernahme vom Schauspielhaus Graz
MIT Nikolaus Habjan
REGIE Nikolaus Habjan
MITARBEIT Martina Gredler
Bühne Julius Theodor Semmelmann
Kostüme Cedric Mpaka
Dramaturgie Karla Mäder, Elisabeth Geyer
Sa., 29. Juni 2024
19 Uhr Einführung im Rangfoyer
So., 30. Juni 2024
19 Uhr Einführung im Rangfoyer