Hinterlässt eine achthundert Jahre alte Liebesgeschichte immer noch ihre blutigen Spuren in der Gegenwart? Wie kann ein Vampir Vegetarier werden? Warum spiegeln sich der Kapitalismus, die sexuelle Freizügigkeit und die Überfremdung der mitteleuropäischen Großstädte in Vampireckzähnen? Warum sollte jemand mit tageslichtfernem Hintergrund Sonnenschutzcreme benutzen? Wie kann sich ein Vampir vom Anderssein emanzipieren, wo doch das Anderssein gleichzeitig das Kapital einer Vampirband ist? Und wie bei jeder echten Band stellt sich die Frage: Wer darf singen?
Bloodshed in Divercity ist ein Stück über sechs Vampirinnen, die, getrieben von Lebensdurst und unendlich vielen Möglichkeiten, längst keine Lust mehr haben, sich im Namen der Selbstverwirklichung in vorgefertigte Rollenmuster zwängen zu lassen. Mit grobschlächtigen Klauenmonstern haben sie nichts mehr gemein, ihnen zum Opfer fallen höchstens ihre eigenen Emotionen und Träume.
Unter Verwendung von Texten von Oliver Kontny und anderen
Regie:
Simone Dede Ayivi
Bühne und Kostüm:
Regina Fraas
Musikalische Leitung:
Dance Floor Killer Machine aka Volkan T & Toby Dope
Dramaturgie:
Irina Szodruch
Mit:
Nora Abdel-Maksoud,
Elmira Bahrami
Salome Dastmalchi
Marleen Lohse
Pinar Erincin
Theresa Henning
Volkan Türeli