Doch nicht nur die Väter ziehen hier ihre Fäden: Auch Walters Sekretär Wurm hat ein Auge auf Luisa geworfen und widmet sich mit Hingabe der Intrige, die er für sich und seinen Chef ersonnen hat. Und Luisa und Rodolfo selbst? Ist ihre Liebe reif genug, in diesem Netz aus Macht und Eitelkeit zu bestehen?
Verdi hat 1849 mit Luisa Miller die intimste und eindringlichste Oper seiner jüngeren Jahre geschaffen. Der Komponist und sein Librettist Cammarano haben aus Schillers kühnem Drama Kabale und Liebe ein Kammerspiel destilliert, in dem zwar manche Verwicklung der Vorlage keinen Platz finden konnte, dessen psychologische Dramaturgie aber voll politischer Brisanz steckt. Bewegen sich doch alle Figuren wie Marionetten in einer labilen Gesellschaft, in der Liebe, Respekt und Verantwortung keine Chance haben. Verdis musikalische Charakterisierungskunst feiert in dieser Oper Triumphe, unverwechselbar schon durch die Besetzung: Dem Liebespaar stehen mit Miller, Walter und Wurm gleich drei tiefe Stimmen gegenüber, die den dunklen Verstrickungen differenziert Ausdruck verleihen. Das Drama um eine Liebe, die nicht sein darf, wird zum glaubwürdigen Musiktheater.
Musikalische Leitung Kuhn Inszenierung Malkowsky Bühne Thor Kostüme Hofmann Choreinstudierung Enke Dramaturgie Sommer Mit Bachtadze, Janiszewski, Kaiser, Kreuter, Marco-Buhrmester, Partanen, Reinhard, Sandoval, Opern-Chor, Extra-Chor, Bielefelder Philharmoniker