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Bernhard Stengele wird Schauspieldirektor von Theater&Philharmonie Thüringen

Bernhard Stengele wird zu Spielzeitbeginn 2012/2013 Schauspieldirektor von Theater&Philharmonie Thüringen. Der 48-Jährige tritt die Nachfolge von Amina Gusner an. Mit diesem Engagement setzt Generalintendant Kay Kuntze ein Zeichen für sein Festhalten an der Sparte Schauspiel in Altenburg und Gera:

„Ich freue mich, mit Bernhard Stengele einen Regisseur an unser Haus zu binden, der bei ganz individuellem Zugriff in seinen couragierten Regiearbeiten immer größten Respekt vor dem Werk und der konkreten Aufführungssituation beweist. Seine langjährige Leitungstätigkeit ist geprägt von Innovationen und Auszeichnungen. Er ist ein ausgewiesener Ensembleleiter, der engagiert die Region, in der er wirkt, ins Zentrum seines Wirkens stellt, aber immer auch den „Blick nach draußen“ sucht. Sein weitreichendes Netzwerk verspricht interessante überregionale Vernetzungen für unser Schauspiel: Für mich der richtige Mann zur rechten Zeit.“

 

Bernhard Stengele kommt aus Würzburg, wo er seit 2004 Schauspieldirektor am Mainfranken Theater ist, nach Ostthüringen. Das Stadttheater Konstanz und das Saarländische Staatstheater Saarbrücken sind weitere Stationen seines Wirkens. Bei den Bayerischen Theatertagen 2011 in Bamberg wurde seine Leistung als Schauspieldirektor mit dem Sonderpreis für couragierte Theaterarbeit gewürdigt.

 

In Wangen im Allgäu in einer Handwerkerfamilie geboren, begann er nach dem Abitur 1984 zunächst ein Studium vergleichende Religionswissenschaften, wechselte aber bald zum Theater. Er studierte bei Beatrice Camargo in Düsseldorf das Theaterverständnis und die Arbeit von Jerzy Grotowksi, balinesisches Maskenspiel und rituelles Theater. Dann folgte er einer Einladung nach Paris, wo er an der Ecole Monika Pagneux und Philipp Gaullier Schauspiel studierte. Zurück in Deutschland spielte er für Kinder und Jugendliche an der Theaterwerkstatt Hannover und sammelte erste Regieerfahrungen. Gastspiele führten ihn 1988 nach Leipzig und 1989 nach Leningrad und Moskau. Er arbeitete als Sprecher für Rias Berlin, später für Arte und erweiterte seinen Horizont beim Tanztheater Skoronel von Judith Kuckart.

 

Als Schauspieler kam er 1992 als festes Ensemblemitglied ans Stadttheater Konstanz. Nächste Station war 1996 das Saarländische Staatstheater Saarbrücken. Dort setzte er seine Regiearbeit fort. Mit „Warten auf Godot“ gastierte eine seiner Arbeiten in Tiflis. Für die Interpretation des Macbeth erhielt er in Saarbrücken den Darstellerpreis der Sponsoren. Intendantin Dagmar Schlingmann holte ihn 1999 wieder nach Konstanz.

 

Für seine Lyrikprogramme wurde er mit dem Sprachbewahrerpreis 2007 ausgezeichnet.

 

Das Schauspiel Würzburg erhielt unter seiner Leitung zahlreiche Auszeichnungen bei den Bayerischen Theatertagen; unter anderem für die beste Ensembleleistung und die beste künstlerische Gesamtleistung. Im Rahmen des Mozartfestes Würzburg 2008 folgte nach mehreren Operetteninszenierungen mit „Cosi fan tutte“ sein Regiedebüt im Opernfach.

 

In der Spielzeit 2011/12 führt Bernhard Stengele Regie im Afrikaprojekt „Les funérailles du désert“, dessen Koautor und Initiator er ist. Das Stück wurde in Würzburg und Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, von sieben deutschen und sieben westafrikanischen Schauspielern gespielt. Bernhard Stengele ist jetzt gerade aus Burkina Faso zurückgekehrt.

 

Mit „Orfeo e Euridice“ von Gluck, der Oper über die Vergänglichkeit des Lebens und die Macht der Kunst, wird er seine Arbeit in Würzburg beenden.

 

 

 

 

 

 

 

 

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