Szenische Einrichtung: Lars-Ole Walburg
Dramaturgie · Malte Jelden
Es lesen: Ezard Haußmann, Severin von Hoensbroech, Philipp Hochmair, Alexander Khuon, Burghart Klaußner, Ronald Kukulies, Stefan Kurt, Stephan Lohse, Astrid Meyerfeldt, Katharina Schmalenberg, Heide Simon, Katrin Wichmann
Im Stück der 31-jährigen, in Izmir lebenden Autorin wird eine Hochzeit gefeiert, die aber – der Titel lässt es vermuten – eine besondere ist. „Migranten“ bezieht sich sowohl auf die Familie der Braut, die vom
anatolischen Land „nur“ nach Istanbul zog, wie auf die des Bräutigams, die sich Anfang der 60er Jahre auf den weiteren Weg nach Deutschland machte, um hier ein Restaurant zu eröffnen. Jahre später finden sich deren Kinder Saadet und Murat via Internet: Saadet will unbedingt nach Deutschland, Murat will eine türkische Frau – so landen die beiden, ohne viel voneinander zu wissen, auf dem Standesamt. Çetindogan lässt in ihrem als Groteske betitelten Stück auf boshaft-witzige Art die Vorurteile und Klischees beider
Lebensweisen aufeinanderprallen. Ihr gelingt nicht nur eine augenzwinkernde Abrechnung mit ihren Landsleuten, sondern im tieferen Sinne auch eine Beschreibung von Heimat. Es geht um nicht weniger als die Frage, wohin jemand gehört: in welchen Lebensentwurf, in welches Land, in welche Weltanschauung, ja, im Falle des Alleinunterhalters und Transvestiten Iclal sogar um die Frage, in welches Geschlecht.
Müserref Öztürk Çetindogan, geboren 1975 in Beysehir (Türkei), studierte Szenisches Schreiben an der Süleyman Demirel Universität in Isparta und der Dokuz Eylül Universität in Izmir, wo sie zurzeit promoviert. 2006 nahm sie am Atelier Türkisch-Deutscher Autoren beim Forum Freies Theater in Düsseldorf teil. Daneben hat sie als Programmleiterin bei TRT Izmir Radio und als Drehbuchautorin bei TRT Izmir Television gearbeitet. Zudem verfasst sie Hörspiele.
21:00 Dramatikersalon
Joachim Lux im Gespräch mit Neco Çelik, Werner Schiffauer und Ilija Trojanow
Sa 12.05. | 22:30 Uhr
Panda
Punkrock aus Berlin mit Anna Fischer
Ort: Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
Eintritt frei
Wenn die 20-jährige Anna Fischer in schnoddrigem Berliner Akzent ihre Titel wie „Frauen und Männer“ oder „Du kannst ma mal“ singt, geht sie voll in der Rolle der Punkrockerin auf. Ende März ist die Single „Jeht Kacken“ erschienen, das erste Album soll im Sommer folgen. Dabei wird Panda u.a. vom Bassisten
der Ärzte Rodrigo González unterstützt. Seit ihrem Spielfilmdebüt 2002 ist Anna Fischer auch als Schauspielerin gefragt. Nach dem Max Ophüls Preis als „Beste Nachwuchsdarstellerin 2006“ für die Rolle der Alma in Jeanette Wagners Film „liebeskind“, erhielt sie im Februar 2007 in der gleichen Kategorie die
Goldene Kamera. Auch in Zukunft will sie sich nicht zwischen Musik und Schauspielerei entscheiden.
Das weitere Programm des Stückemarkts:
Mo 14. Mai
18:00 Stückemarkt-Autorentisch I
19:30 Stückemarkt II: 4 1/2 von Arna Aley (Berlin)
Eingerichtet von Sabine Harbeke
21:00 Stückemarkt III: Watte von Ali Taylor (London)
Eingerichtet von Annette Pullen
Do 17. Mai
17:30 Stückemarkt-Autorentisch II
19:00 Stückemarkt IV: Die Mountainbiker von Volker Schmidt (Wien)
Eingerichtet von Peter Kastenmüller
20:30 Stückemarkt V: Wie ärgerlich! von Maria Kilpi (Helsinki)
Eingerichtet von Andreas Kriegenburg
ca. 22:00 Unter Freunden / Unter Feinden
Präsentation von Minidramen der Autoren des Dramatikerworkshops mit John von Düffel
Im Anschluss Verleihung Theatertreffen Förderpreis für neue Dramatik,
gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung
Sa 19. Mai 12:00 – 17:00 Haus der Berliner Festspiele
Talentetreffen
Impulse – Messe – Diskussionen
(Akkreditierung ab 11:00, Eintritt frei)
www.talentetreffen.de