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BERLINER THEATERTREFFEN 2007 ging erfolgreich zu Ende

60 Veranstaltungen mit 100% Auslastung.

 

Edeltheater statt Ekeltheater, mit dieser Formel pointierte die Jury des Theatertreffens 07 ihre Auswahl für das diesjährige Theatertreffen, das eine überaus große Vielfalt an ästhetischen

Positionen auf durchweg allerhöchstem Niveau präsentierte. Unter dem Motto „Unter Freunden“ kamen hier mehr als 200 Künstler aus Basel, Hamburg, München, Weimar, Wien, Zürich und Berlin zusammen.

Das Gipfeltreffen des deutschsprachigen Theaters ging am 20.5.2007 nach 30 Vorstellungen der eingeladenen Inszenierungen und insgesamt 60 Veranstaltungen über 16 Tage hinweg zu Ende. Mit zwei Preisverleihungen feierte das Theatertreffen 2007 am Sonntag, den 20. Mai 2007 im Haus der

Berliner Festspiele seinen krönenden Abschluss.

 

Politische Themen und Diskussionen bildeten zunächst den Tenor. Die Eröffnung mit „Ulrike Maria Stuart“ (R: Nicolas Stemann) von Elfriede Jelinek und Sartres „Schmutzige Hände“ (R: Andreas Kriegenburg), beide vom Hamburger Thalia-Theater, bildeten einen Kontrapunkt zur erneut entflammten Diskussion um die RAF. Debatten über „Freund – und Feindbilder zwischen Ästhetik und Realität“ und über „Neue Freunde und Formen des Kulturaustausches“ ergänzten die künstlerische Auseinandersetzung um Denkmodelle der künftigen Kulturlandschaft.

 

Großartige Schauspieler, die Kunst des Bühnenbildes, der Kostüme und die Musik spielten in diesem Jahr eine besonders große Rolle. Zum ersten Mal waren zum Theatertreffen zwei junge Regisseure eingeladen, deren Werk für das deutschsprachige Theater prägend werden kann, Jan Bosse und Tilman Köhler. Drei der zehn eingeladenen Inszenierungen waren in aufwendigen Fernsehadaptionen und zum Teil live in voller Länge bei 3sat zu sehen.

 

Für den Alfred-Kerr-Darsteller-Preis wurde von der diesjährigen Jurorin Martina Gedeck die 26jährige Schauspielerin Julischka Eichel ausgewählt.

 

Den 3sat-Preis für eine „herausragende künstlerische Leistung aus dem Kreis der zum Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen“ erhielten Sebastian Nübling, Lars Wittershagen und Muriel Gerstner für ihre Inszenierung „Dido und Aeneas“ vom Theater Basel.

 

Mit der traditionell abschließenden Jurydiskussion ging das Theatertreffen der bemerkenswerten Inszenierungen im deutschsprachigen Theaterraum erfolgreich mit 100prozentiger Auslastung zu Ende.

 

Auch der Stückemarkt, der sich inzwischen Europa geöffnet hat, zeigte auf den verschiedenen Spielorten im überfüllten Haus der Berliner Festspiele fünf szenische Lesungen junger Dramatiker aus der Türkei, Deutschland, Großbritannien, Österreich und Finnland. Mit dem Theatertreffen Förderpreis für neue Dramatik, dotiert mit 5.000 Euro, wurde die finnische Autorin Maria Kilpi, ausgezeichnet. Ihr Stück „Wie ärgerlich“ wird in der kommenden Spielzeit 2007/2008 am Maxim Gorki Theater Berlin uraufgeführt. Der erstmals verliehene Werkauftrag in Höhe von 7.000 Euro, verbunden mit einer Stück-Uraufführung am Schauspielhaus Wien, ging an Philipp Löhle aus Ravensburg.

Beide Preise werden von der Bundeszentrale für politische Bildung gestiftet.

 

Das Internationale Forum versammelte 43 Teilnehmern aus 18 Ländern unter dem Motto „Politisches Theater – zur politischen Dimension gegenwärtiger Theaterarbeit“ hier in Berlin. Die Festivalzeitung, für die sechs junge

Theaterkritiker und eine Fotografin arbeiteten, begleitete das Theatertreffen mit zwei Ausgaben und entstand in Kooperation mit der Berliner Zeitung.

 

Zum zweiten Mal fand das tt talentetreffen in diesem Jahr statt. Es stieß auf große Resonanz bei über 290 jungen Theatermachern und hat sich als Messe und Kontaktbörse etabliert. Im Haus der Berliner Festspiele präsentierten sich verschiedenste Berliner Institutionen auf insgesamt 34 Messe-Ständen.

 

Nach Ende der Vorstellungen lockten Partys und Konzerte von My darkest Star mit Felix Knopp des Thalia Theaters, Bernadette La Hengst, der Berliner Band Mathilda sowie das wilde Abschlusskonzert von The Kapuli Kaupunki Broken Heart Orchestra under heavy SlipATTACK zahlreiche Fans bei freiem Eintritt ins Haus der Berliner Festspiele.

 

 

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