Ausgezeichnet wird mit dem BERLINER OPERNPREISES ein Werk von überzeugender kompositorischer und musiktheatralischer Gestaltung sowie das Vermögen, die künstlerischen Mittel in den besten Dienst einer angemessenen Bühnenumsetzung des gestellten Themas zu stellen. Constantin Bömers Komposition zeichnete sich vor allem durch ihre „Theatertauglichkeit“ aus, bei Robert Krampe wurde der sensible Umgang mit Text und Musik gewürdigt.
Anmerkungen zum Libretto
Entführungen von Deutschen wie z.B. im Irak und Afghanistan sind ein dramatischer Teil unserer Gegenwart. Uns beschäftigt diese unheilvolle Austragung des Konfliktes. Er sollte nicht allein der Darstellung der Medien und ihre Bilder überlassen bleiben - denken wir, die für ein lebendiges Musiktheater mit sozialer Relevanz arbeiten. So entstanden in unserem jüngsten Wettbewerb Opern-Einakter zu diesem Thema. Im Mittelpunkt steht die fiktive Figur eines „Sonderermittlers“ – jenseits der „politischen Bilder“ suchen die Komponisten nach der menschlichen, der persönlichen Dimension bei jenen, deren „Job“ es ist, immer wieder die bedrängende Aufgabe der Befreiung lösen zu müssen.
Die Preisträger
Robert Krampe
wurde 1980 in Berlin geboren. Noch während der Schulzeit traf er mit Hans Werner Henze zusammen und konnte mit ihm arbeiten und ihm assistieren. Nach dem Abitur und dem Zivildienst begann er 2001 sein Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg bei Cornelius Schwehr (Komposition) und Dieter Mack (Musiktheorie). Seit dem Sommersemester 2003 studiert er an der Musikhochschule Lübeck bei Dieter Mack (Komposition) und ist sein Assistent. Daneben arbeitet er als Korrepetitor an der Musikhochschule und der Taschenoper Lübeck. Im Sommer 2006 konnte er erfolgreich das Diplomstudium mit dem Monodram Nuit de l’enfer (nach A. Rimbaud) abschließen und ist seitdem Student der Meister-klasse Komposition.
Verschiedene Preise kann Robert Krampe verzeichnen wie dem GEMA-Preis der Jeunesses musicales Deutschland 2000, Preisträger bei den Sommerlichen Musiktage Hitzacker 2007. Seit 2004 ist er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seine Werke wurden u.a. in Berlin, Hamburg, Hannover, Freiburg, beim Hambacher Musikfest, beim A•DEvantgarde Festival München und bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, von Orchestern wie dem Radio-Sinfonie-Orchester Saarbrücken, dem Philharmonischen Orchester Lübeck, der Staatskapelle Schwerin und den Jungen Deutschen Streichersolisten, sowie dem Minguet-Quartett, dem Vertavo Quartet aufgeführt. Im Sommer ist er Composer in residence der Sommerlichen Musiktage Hitzacker.
Constantin Bömers
erhielt nach dem Abitur von 1998 – 2000 eine Ausbildung an der School of Audio Engineering, Technology College, London (Abschluss mit dem Diploma in Audio Engineering). 2000-2004 studierte er am Tri-
nity College of Music, London (Abschluss als Bachelor of Music). 2005 bis 2007 absolvierte er ein Aufbaustudium bei Wilfried Hiller in München.
Neben Tätigkeiten als Klarinettist, Schlagzeuger und DJ arbeitet er auch als Filmtonmeister und Sound-Designer. Seine Werke wurden in Frankreich (zuletzt Der Dritte Tag Sinfonietta Bardou, in St. Pons 2006), und Deutschland
(zuletzt Iphigenie in Aulis, 2005 Bremen) aufgeführt. Mit seiner Komposition Casba gewann er 2004 den Daryl Runswick Composition Competition.
Der BERLINER OPERNPREIS 2008 in Kürze
Aufgabe: Einrichtung und Vertonung von Der Sonderermittler (Szene für ein ca 15-minütiges Musiktheaterwerk von Bernhard Glocksin)
Jurymitglieder:
Ralf Waldschmidt (Operndirektor Theater Augsburg), Winfried Radeke (Komponist), Detlev Glanert (Komponist), Rainer Holzapfel (Regisseur)