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Berliner Festspiele: Performing Exiles

19. bis 28. Juni 2025

Performing Exiles ist ein internationales und interdisziplinäres Festival der Berliner Festspiele, das das diasporische Leben in der Stadt Berlin sichtbar machen und die zeitgenössische Bedeutung des Exils erkunden will. Mit Werken von Mohammad Rasoulof, Mario Banushi, Tamara Trunova, dem Regieduo Rabih Mroué & Lina Majdalanie und dem Bühnenmarathon „100° Diaspora“ schafft das Festival eine Plattform für die vielfältigen Perspektiven, Stimmen, Geschichten und Visionen diasporischer Künstler. Im Haus der Berliner Festspiele, im HAU – Hebbel am Ufer und im Ballhaus Ost finden Sie die Gottesdienste statt.

 

Copyright: Berliner Festspiele

Mit Arbeiten von Mohammad Rasoulof, Mario Banushi, Tamara Trunova, dem Regie-Duo Rabih Mroué & Lina Majdalanie sowie dem Bühnen-Marathon „100° Diaspora“ schafft das Festival eine Plattform für diverse Perspektiven, Stimmen, Geschichten und Visionen diasporischer Künstler*innen. Das Gesamtprogramm ist veröffentlicht und der Vorverkauf startet heute.

Das internationale Festival „Performing Exiles“ geht mit einem Programm aus Theater, Performance, Diskurs, Workshops und einer Summer School der Frage nach, was der Begriff Exil heute bedeutet und macht die vielfältigen diasporischen Lebenswelten in der Stadt Berlin sichtbar. Dabei werden Werke sowohl von international renommierten als auch von aufstrebenden Künstler*innen präsentiert. Eröffnet wird das Festival am 19. Juni im Haus der Berliner Festspiele mit der Uraufführung von „Destination: Origin“, einer Arbeit des aus Teheran geflohenen Regisseurs Mohammad Rasoulof. Auf der Bühne steht die Schauspielerin Eli Riccardi gemeinsam mit Setareh Maleki, Mahsa Rostami und Niousha Akhshi, mit denen Rasoulof bereits für seinen Oscar-nominierten Spielfilm „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ (2024) zusammengearbeitet hat. In mehreren szenischen Bildern verbindet die Inszenierung Fragen zur Bedeutung von Heimat mit den Themen Exil, Identität und dem Streben nach künstlerischer Freiheit.

Als weitere für das Festival produzierte Uraufführung entsteht am Left Bank Theatre in Kyjiw „Confronting the Shadow“ der ukrainischen Regisseurin Tamara Trunova. Geplant als eine Performance zu Krieg und Feminismus, hat sich der Fokus zuletzt noch einmal erweitert: Die Arbeit, die im Ballhaus Ost gezeigt wird, widmet sich dem abstrakten Zustand von Abwesenheit und untersucht das Verschwinden eines ganzen Landes.

Ein Gastspiel des in Tirana geborenen und in Athen aufgewachsenen Regisseurs Mario Banushi bringt Beerdigungs- und Bestattungsrituale, die auf Traditionen aus dem Balkan zurückgehen, auf die Bühne der Berliner Festspiele. „Goodbye, Lindita“ ist eine wortlose und bildstarke Inszenierung zum großen Thema Trauer und zur Bewältigung von Verlust. 

Rabih Mroué und Lina Majdalanie verbinden in „Four Walls and a Roof“ eigene Exilerfahrungen mit denen von Bertolt Brecht. Dafür nutzen sie die Protokolle des „Komitees für unamerikanische Umtriebe“, von dem Brecht 1947 im US-Exil verhört wurde und verwandeln diese in Theaterszenen mit kritischem Humor, persönlichen Elementen und kreativen Abschweifungen. Die Inszenierung ist im Hebbel am Ufer – HAU2 zu sehen.

Vom 26. bis 28. Juni findet der Bühnen-Marathon „100° Diaspora“ als Festival im Festival unter der Leitung von Sophie Blomen im Haus der Berliner Festspiele statt. An drei Tagen werden auf fünf Bühnen 45 Performances mit mehr als 150 Künstler*innen präsentiert, die sich selbst als diasporisch verstehen und ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben. Das Format ist inhaltlich nicht kuratiert, sondern präsentiert – dem Prinzip first come, first served folgend – die ersten 45 Bewerbungen auf den Open Call im Dezember 2024. Ergänzt wird „100° Diaspora” von einem Rahmenprogramm, das die präsentierten Arbeiten reflektiert und das zusammen mit dem Goethe-Institut im Exil entwickelt wurde.

In der Kassenhalle der Berliner Festspiele bietet während des gesamten Festivals der „Club de Baile“ ein kostenloses Programm aus Performances, Live-Musik, DJ-Sets, Partys Vorträgen, Tanzkursen und Koch-Workshops. Gestaltet wird das Kulturzentrum von der Künstlerin Camila Malenchini in Kooperation mit Sharon Mercado Nogales und Inmensidades.

Alle Infos www.berlinerfestspiele.de/en/programm/2025/performing-exiles

 

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