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Berliner Festspiele: Festival „Foreign Affairs“ – Theater, Performance, Tanz, Musik, Kunst, Architektur und Film aus aller Welt

Am 28. September 2012 beginnt die erste Ausgabe des internationalen Festivals für Theater und performative Künste unter der Leitung von Frie Leysen mit einer europäischen Erstaufführung aus Argentinien Foreign Affairs ist ein neues internationales Festival zeitgenössischer performativer Künste in Berlin, wo das Internationale inzwischen zur lokalen Eigenheit geworden ist. Im Herbst 2012 wird es vier Wochen lang das Haus der Berliner Festspiele bespielen und eine Liaison mit den Sophiensaelen eingehen.

 

Foreign Affairs ist ein temporäres Zusammenkommen verschiedener Menschen, Ideen und Standpunkte, das so ephemer ist wie die performativen Künste an sich. Es knüpft Bande mit Künstlern aus verschiedenen Teilen der Welt, aus Asien, Südamerika, Afrika, Europa. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen der zeitgenössischen Künste, aus Theater, Tanz, Performance, Bildender Kunst, Film und Musik. Sie stehen weder stellvertretend für ihre Kultur, noch lassen sie sich auf eine gemeinsame ästhetische Linie bringen. So verschieden aber die Kontexte sind, aus denen sie kommen, so divers ihre Traditionen, so vielfältig ihre Ausdrucksweisen, sie alle teilen (mit uns) eine gemeinsame Zeit: die Gegenwart. Es sind sowohl die jungen Nachwuchskünstler wie die Erfahrenen, die Schnitte in die Oberflächenstruktur der Gegenwart setzen und ihren Blick auf die Welt in persönliche Arbeiten und Visionen übersetzen, die sie mit einem Publikum teilen möchten: offen, herausfordernd, aufregend und vielfältig.

 

In großen Bühnenproduktionen wie in intimen Arbeiten verhandeln sie Angelegenheiten unserer Zeit: Verhältnisse von Geschichte und Gegenwart, Eigenem und Fremdem, Lokalem und Globalem, Kunst und Engagement, es geht um die Beziehung zwischen Generationen, um den Einzelnen in der Gesellschaft und die fragilen Verhältnisse des Lebens. Foreign Affairs ist somit auch eine Momentaufnahme der Welt, gesehen mit den Augen vieler.

 

19 Künstler aus 15 Ländern sind 4 Wochen lang zu Gast in Berlin und präsentieren mit dem Festival Foreign Affairs unter dem Dach der Berliner Festspiele ein genreübergreifendes Format. Vom 28. September bis zum 26. Oktober sind im Haus der Berliner Festspiele, in den Sophiensaelen, dem Kleinen Wasserspeicher und im Ballhaus Ost Theater, Tanz, Performances, Installationen, Lectures und Filme zu sehen. Neben Bildender Kunst, Diskussionen und Vorträgen ist außerdem ein vielfältiges Musikprogramm zu erleben. Vier Uraufführungen, vier europäische Erstaufführungen und neun deutsche Erstaufführungen verbinden europäische und außereuropäische Produktionen von etablierten wie noch unbekannten Künstlern, die von der belgischen Festivalleiterin Frie Leysen nach Berlin eingeladen wurden.

 

Das Spektrum des Festivals zeigt sich bereits am Eröffnungswochenende: Den Auftakt macht eine Kontinente überspannende Produktion des argentinischen Autors und Regisseurs Federico León, einer Schlüsselfigur der Theater- und Filmszene Argentiniens. In Berlin erarbeitet León das Projekt Las Multitudes gemeinsam mit 108 Berlinern und 13 argentinischen Schauspielern. Der japanische Regisseur Daisuke Miura zeigt mit Love’s Whirlpool ein quietschbuntes und doch düsteres Bild aus dem Herzen einer vom Konsum beherrschten Gesellschaft. Der japanische Künstler und Architekt Kyohei Sakaguchi versucht den Gegenentwurf und baut seiner Zero-Yen-Philosophie folgend ein mobiles Haus aus Materialien, die andere wegwerfen. Sakaguchis Mobile House wird drei Wochen lang Heim und Bühne für den italienischen Pianisten und Dirigenten Marino Formenti, der sich in öffentlicher Zurückgezogenheit rein der Musik widmet. Der südafrikanische Künstler Brett Bailey thematisiert in seiner begehbaren Installationsperformance Exhibit B das Verhältnis zwischen Europa und Afrika und deckt koloniale Ermächtigungsstrategien auf. Gegen Ende des Festivals zeigt Foreign Affairs dann eine erste Uraufführung eines Berliner Künstlers: Fabian Hinrichs realisiert als Konzepteur, Regisseur und Schauspieler gemeinsam mit dem Musiker Jakob Ilja seine erste große Produktion Die Zeit singt dich tot (AT), ein musikalischer Monolog über die ganz großen Fragen des Lebens.

 

Weitere ”Foreign Affairs“-Künstler sind die Theaterkollektive andcompany&Co. (Berlin) und FC Bergman (Antwerpen), die Choreografen Boris Charmatz (Rennes), Anne Teresa De Keersmaeker mit Rosas (Brüssel), Mart Kangro (Tallinn) und Erna Ómarsdóttir (Reykjavik), die Regisseure Rodrigo García (Madrid/Piloña), Fernando Rubio (Buenos Aires) und Romeo Castellucci (Cesena), der Filmemacher Manu Riche (Brüssel) mit Patrick Marnham (Oxfordshire), die Bildende Künstlerin yeesokyung mit der Gagok-Sängerin Minhee Park (Seoul), die Performancekünstlerin Cecilie Ullerup Schmidt mit Matthias Meppelink (Berlin) und die Theatermacher Markus Öhrn (Niskanpää/Berlin), Institutet (Malmö/Berlin) und Nya Rampen (Helsinki/Berlin). Ihre Arbeiten befassen sich mit Themen der Gegenwart wie Einsamkeit und Gemeinschaften, Konsum, Ökologie, Krieg, Kolonialismus, Manipulation und Erinnerungen.

 

Festivalpartner sind die Sophiensaele, Berlins renommierte Spielstätte für freies Theater, die während des Festivals zwei Wochen lang bespielt wird.

 

Das vollständige Programm finden Sie online unter: www.berlinerfestspiele.de/foreignaffairs

 

Der Kartenvorverkauf beginnt am 07. August:

 

Online www.berlinerfestspiele.de; Telefon: (030) 25489-100; Kasse im Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24, 10719 Berlin, Mo – Sa 14-18 Uhr.

 

 

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