Ein Text von Heinrich Heine über die Sagengestalten der Wilis brachte Théophile Gautier 1841 auf die Idee, aus dem Stoff ein Ballett zu machen. Wilis sind junge Bräute, die vor der Hochzeit gestorben sind und keine Ruhe finden können: Im nächtlichen Wald tanzen sie jeden Mann, der ihnen begegnet, zu Tode. Nicht zuletzt der mythisch aufgeladene Charakter des Balletts sorgt für die anhaltende Faszination, die »Giselle« bis heute ausübt.
Das Libretto verknüpft drei archaische Motive miteinander, durch die das eigentliche Spannungsfeld entsteht, in dem sich die Handlung bewegt: der Wein, die Jagd und der Wald. Karl Alfred Schreiner entfernt sich teilweise von der Oberfläche des Handlungsgerüsts, betont jedoch umso mehr jene tieferliegende Dimension des Stoffes, deren Zeitlosigkeit von der Kraft des Mythos gespeist wird. Unterstützt wird er dabei durch die spannungsreiche Musik Adolphe Adams, die von Michael Nündel, dem Musikalischen Leiter, in einer außergewöhnlichen, teils neu arrangierten Interpretation vorgestellt wird.
Dirigent Michael Nündel
Choreografie Karl Alfred Schreiner
Bühne Heiko Pfützner
Kostüme Talbot Runhof
Licht Wieland Müller-Haslinger
Dramaturgie Fedora Wesseler
Giselle Amelie Lambrichts
Albrecht Alexander Hille
Hilarion Luca Seixas
Bathilde / Myrtha Isabella Pirondi
Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Weitere Vorstellungen:
19./30. November
1./7./13./21./26./28. Dezember
4. Januar