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Ballett: «Angels' Atlas» im Opernhaus Zürich

Premiere am 1. Oktober 2021um 19 Uhr

Im Mittelpunkt des neuen Ballettabends steht die Europäische Erstaufführung von Crystal Pites titelgebender Choreografie, die in Kooperation mit dem National Ballet of Canada entstanden ist. Mit der Schweizerischen Erstaufführung von Almost Blue gibt es zudem ein Wiedersehen mit dem «Choreografen des Jahres» (Auszeichnung tanz) Marco Goecke.

 

 

 

Copyright: Admill Kuyler, Probbenfoto

Crystal Pite zählt zu den gefragtesten Choreografinnen unserer Zeit. Im kanadischen Vancouver leitet sie ihre eigene Formation «Kidd Pivot» und ist heute regelmässig bei den renommiertesten Compagnien der Welt zu Gast. Ihr 2020 vom National Ballet of Canada uraufgeführtes Stücks Angels’ Atlas ist in Koproduktion mit dem Ballett Zürich entstanden und erlebt nun seine europäische Erstaufführung. Darin widmet sich Crystal Pite der Verbindung von Licht und Tanz: Wie die Choreografie ist auch die Bewegung des Lichts quecksilbrig und flüchtig, doch – so die Choreografin – «mit dem Tanz können wir der eigenen Vergänglichkeit etwas entgegensetzen». Jay Gower Taylor und Tom Visser haben für Angels’ Atlas in Zürich ein ausgeklügeltes System zur Steuerung reflektierten Lichts entwickelt. Auf einer Projektionsfläche kreiert es komplexe, malerische Bilder und erzeugt eine  Illusion von Tiefe und Natürlichkeit.

Am Beginn des dreiteiligen Abends steht Crystal Pites umjubeltes, in seiner kollektiven Wucht überwältigendes Stück Emergence, das 2018 in Zürich Premiere feierte. Dafür hat sich die Choreografin vom Kollektivverhalten der Bienen inspirieren lassen und deren Schwarmintelligenz als Modell auf die Kreativität einer Ballettcompagnie übertragen. Tatsächlich scheinen sich die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts Zürich in ein Volk von Insekten zu verwandeln.

Einen spannenden Kontrast zu Crystal Pite verspricht die schweizerische Erstaufführung eines neuen Stücks von Marco Goecke. Auf der Basis des klassischen Balletts hat der deutsche Choreograf eine unverwechselbare Bewegungssprache entwickelt, die einem – in ihrer Verbindung aus Nervosität und Raserei – immer wieder auch das Albtraumhafte des Tanzes bewusst macht. In Zürich sorgte Marco Goecke zuletzt mit seinem Ballett Nijinski für Furore. Bevor er als Ballettdirektor nach Hannover ging, verabschiedete er sich 2018 als langjähriger Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts mit dem Stück Almost Blue. Zu emotionalen Songs der Blues- und Gospellegende Etta James sowie der US-amerikanischen Band «Antony and the Johnsons» setzt sich Marco Goecke darin mit Veränderung und Vergänglichkeit auseinander.

Emergence
Choreografie von Crystal Pite
Choreografie Crystal Pite Musik Owen Belton Bühnenbild Jay Gower Taylor Kostüme Linda Chow Lichtgestaltung Alan Brodie
Ballett Zürich
Junior Ballett

Almost Blue
Choreografie von Marco Goecke
Choreografie Marco Goecke Musik Etta James, Antony and the Johnsons Bühnenbild und Kostüme Thomas Mika Lichtgestaltung Udo Haberland
Ballett Zürich
Junior Ballett

Angels’ Atlas
Choreografie von Crystal Pite
Choreografie Crystal Pite Musik Owen Belton Bühnenbild Jay Gower Taylor Kostüme Nancy Bryant Lichtgestaltung Tom Visser
Ballett Zürich
Junior Ballett

 

 

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