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»Ba-Ta-Clan« und »Häuptling Abendwind« in Hamburg

Premiere Sonntag, den 2. Juli, in der Opera stabile.

Das Internationale Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper präsentiert zum Spielzeitende wieder eine Neuproduktion. Die sieben Mitglieder, die aus sechs verschiedenen Ländern stammen, präsentieren zwei Kurzopern von Jacques Offenbach: »Ba-Ta-Clan« und »Häuptling Abendwind«.

Bis Mitte Juli werden die beiden Einakter dann noch an fünf weiteren Abenden zu erleben sein.

 

Jacques Offenbach nannte »Ba-Ta-Clan« (1855) eine »musikalische Chinoiserie«. Die Handlung spielt in China, doch wer immer die Bühne betritt – die fesche Hofdame Fe-An-Nich-Ton, der verliebte Diener Ke-Ki-Ka-Ko, der ruppige Hauptmann Ko-Ko-Ri-Ko, ja selbst der amtsmüde Herrscher Fe-Ni-Han – entpuppt sich bald als Franzose. Man tarnt sich als Chinese und träumt insgeheim vom geliebten Paris, zumal in China ständig politische Umstürze drohen. Jeden Augenblick können die Rebellen ihr Kampflied »Ba-Ta-Clan« anstimmen, wo man doch viel lieber einen Cancan tanzen würde. Der Einakter wird in französischer Sprache gesungen, und es wird keine Situation ausgelassen, die chinesische Sprache in einem Nonsens-Kauderwelsch zu verballhornen. Die Musikalische Leitung übernimmt bei »Ba-Ta-Clan« Simone Youngs Assistent Simon Hewett.

 

Anderthalb Jahre später nahm sich Offenbach eines Themas an, das in Paris schon immer Erfolg versprochen hatte: Menschenfressergeschichten aus der Südsee garantierten stets beste Unterhaltung. In Offenbachs »Häuptling Abendwind« stehen sich die Papas-Toutou und die Groß-Loulou zähneknirschend gegenüber, zumal die Staatsoberhäupter (zu Recht) argwöhnen, der jeweils andere habe ihm die Gattin verspeist. Trotzdem stattet Morgenstund, der Heftige, Häuptling der Papas-Toutou, seinem Kollegen Abendwind, dem Sanften, einen Besuch ab. Leider hat Häuptling Abendwind nichts zu essen im Haus. Da trifft es sich gut, dass ein Schiffbrüchiger an Land gespült wird. Der macht zwar Abendwinds Tochter Atala schöne Augen, wird aber dennoch ohne Umschweife der Köchin übergeben. Erst als nach dem wohlschmeckenden Festmahl der Verdacht aufkeimt, der junge Mann sei der verlorene Sohn von Häuptling Morgenstund, wird die Situation brenzlig. Opern-Korrepetitor Adrian Kelly übernimmt im zweiten Teil des Abends das Dirigat.

 

Weitere Vorstellungen: 3., 5., 6., 8. Juli 2006, jew. 20.00 Uhr, sowie 9. Juli, 17.00 Uhr

 

Veranstaltungsort: Opera stabile, Kleine Theaterstraße

 

Karten zu 18 Euro (ermäßigt 12 Euro) sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, telefonisch unter 040 – 35 68 68 sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

 

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