Nach Stationen in Bernried, New York und Catania ist sie vom 15. November 2008 bis 15. Januar 2009 im Mozarteum in Salzburg zu sehen. Sie beginnt mit der Phase des Aufbruchs, Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und Schaffung des Politischen Theaters, geht weiter über Stationen von Moskau und Paris. Erwähnenswert hier die Begegnung mit seiner zukünftigen Frau Maria Ley, Tänzerin und Choreographin bei Max Reinhardt, die er im Sommer 1936 in Salzburg auf Schloss Leopoldskron bei Max Reinhardt kennen lernte. Es folgt das Exil in New York, wo Piscator an der New School seinen Dramatic Workshop gründete. Hier prägte er eine ganze Generation amerikanischer Schauspieler und Dramatiker, darunter Marlon Brando, Harry Belafonte und Tennessee Williams.
1951 kehrte er nach Deutschland zurück. Als Intendant der Freien Volksbühne Berlin schuf er mit hochkarätigen Inszenierungen von Hochhuths „Stellvertreter“, Heinar Kipphardts „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ und Peter Weiss’ „Die Ermittlung“ eine neue Form der Dokumentartheaters. Sie begründeten erneut seinen Ruf als Erneuerer des Theaters. Bertolt Brecht hielt Piscator für den größten Theatermann aller Zeiten und sagte, es gelte sein Erbe zu nutzen.
In diesem Sinne arbeitet Elysium – between two continents, eine Organisation zum Kulturaustausch zwischen Amerika und Deutschland, deren Programmdirektor Michael Lahr ist. Seit 1986 verleiht Gregorij H. von Leïtis, Intendant von Elysium jährlich den Erwin Piscator Preis an einen Künstler, der
mit den Mitteln seiner Kunst „zur Verbesserung des Menschen“ beiträgt, denn laut Piscators Ansicht könne Kunst nur so ihren Zweck erfüllen. In Erinnerung an Maria Ley Piscator wird seit 1996 auch der Erwin Piscator Ehrenpreis verliehen für besondere Verdienste um die Förderung von Kunst und
Kultur. Träger des Piscator-Preises und Ehrenpreises in den letzten beiden Jahren waren: Deborah Voigt, Marta Eggerth und Alexandra Kauka (2007), sowie Edward Albee und Meera Gandhi (2008).
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 14. November sprechen: Prof. Reinhart von Gutzeit, Rektor der Universität Mozarteum, Hofrätin Dr. Monika Kalista, die Leiterin der Abteilung Kultur und Sport des Landes Salzburg und Gregorij von Leïtis, Vorsitzender des Erwin Piscator Preises. Anschließend
führt Kurator Michael Lahr durch die Ausstellung.