Der kleine Beamte Theobald Maske nutzt das Missgeschick seiner Frau, die auf offener Straße die HOSE fallen lässt und erotisierte Untermieter anzieht wie Mücken das Licht, für die finanzielle Stabilisierung incl. Stammhalterzeugung und organisiert sich außerehelichen Sex obendrein.
Sein Sohn Christian, der SNOB, hat es zu Vermögen gebracht und arbeitet an der Vervollkommnung seines Lebenslaufs: kostspielige Verleugnung der Eltern, Einheirat in die Aristokratie, ideeller Vatermord.
1913 erweist sich Christians Tochter Sophie mit Geschäftssinn und Skrupellosigkeit als würdige Erbin des Maske-Imperiums und lässt den Vater beim Rüstungswettlauf fast ins Messer laufen.
Carl Sternheims Dramenzyklus „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ ist ein hellsichtiger, scharfgeschnittener Kommentar zum Übergang von wilhelminischer „Plüschzeit“ zu Weltkriegsbeginn. Ob er heutzutage als Feier des vitalen, neoliberal befreiten Bürgers oder als Abgesang auf die bürgerliche Fassade aus Geld und Charakterlosigkeit taugt, wird zu ergründen sein.
Regie: Tom Kühnel + Jürgen Kuttner
Bühne: Jo Schramm
Kostüme: Ulrike Gutbrod
Mit Jens Atzorn, Jürgen Kuttner, Oliver Nägele, Friederike Ott, Franz Pätzold, Gerhard
Peilstein, Katharina Pichler, Hanna Scheibe, Johannes Zirner
Nächste Vorstellungen: 25. Februar 2014, sowie 4. März 2014, jeweils 19.00 Uhr
Karten gibt es unter 089 2185 1940, online oder an den Kassen der Staatstheater.