Ein Mensch ist plötzlich nicht mehr da. Zurück bleibt eine intime Welt aus Hinterlassenschaften, die die Spuren einer gelebten Zeit in sich tragen. In Zusammenarbeit mit einer Firma für Haushaltsauflösungen wird eine Wohnung ausgewählt, die wegen eines Todesfalls aufgelöst wird. Der Hausrat wird durch die Firma zum Aktionsort transportiert, ausgeladen und am Ende der Performance wieder abtransportiert.
In der mehrstündigen Solo-Performance wird mittels Aktion, Sprache und Klang eine fiktive Welt entfaltet, wer diese verstorbene Person hätte sein können, ohne deren reale Identität zu offenbaren, und welche Bedeutung die Dinge ihres Haushalts für sie gehabt haben könnten. Es entsteht ein surreales Spannungsfeld zwischen Performer und imaginärer Person, indem die Verflechtung von Mensch und Dingwelt im Augenblick der Auflösung betrachtet wird. Durch das großflächige Ausbreiten aller Hinterlassenschaften in einer eigenwilligen Ordnung, etabliert sich eine raumgreifende Aktions-Installation, die sich mit einem belebten Platz im urbanen Stadtraum verwebt.
Angie Hiesl + Roland Kaiser arbeiten an der Schnittstelle von performativer Kunst und Installation. Sie präsentieren ihre Projekte ausschließlich an kunstfremden Orten. Ihre Arbeiten setzen sich mit dem urbanen Raum, mit Architektur, gesellschaftlichen Phänomenen und dem Alltag auseinander. Die Produktionen wirken durch ihre ganz eigene Bildsprache, setzen auf Parallelität und auf Abstraktion. So laden Angie Hiesl + Roland Kaiser das Publikum ein, einen eigenen Standpunkt und Blickwinkel zu finden. Die vielfach ausgezeichneten Arbeiten werden weltweit gezeigt.
Solo-Performance: Daniel Ernesto Müller
Freitag, 30. September, 15:30 - 19:00 Uhr
Samstag, 22. Oktober, 14:30 - 18:00 Uhr