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"Ariadne auf Naxos", Oper von Richard Strauss, Theater Bern

Premiere 19. April 2014, 19:30 Uhr, Stadttheater Bern. -----

Eine Oper in der Oper: Auf der Bühne des Privat-Theaters eines neureichen Wieners werden die letzten Vorbereitungen für die Aufführung der Oper ≪Ariadne auf Naxos≫ getroffen, die aus terminlichen Gründen zeitgleich mit der Posse «Die ungetreue Zerbinetta mit ihren vier Liebhabern» durch eine Gruppe Komödianten zum Besten gegeben werden soll. Die hohe Kunst droht entweiht zu werden …

In diesem dritten Gemeinschaftswerk von Richard Strauss und seinem Librettisten Hugo von Hofmannsthal tritt das Pathos der antiken Ariadne-Handlung der Ironie des Tanzspieles gegenüber, sodass sich die beiden Traditionen gegenseitig kommentieren.

Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss schaffen mit ihrer «Ariadne auf Naxos» eine teilweise absurde Gleichzeitigkeit von ernster Oper und komischem Intermezzo. Dieses – für alle Beteiligten – hoch emotionale Gesamtkunstwerk entsteht mehr oder weniger aus der Not heraus, wenn der reiche Auftraggeber der tragischen Oper ARIADNE aus terminlichen Gründen anordnet, diese zeitgleich mit

der Posse «Die untreue Zerbinetta mit ihren vier Liebhabern» auf die Bühne zu bringen. Der Eklat ist vorprogrammiert: Der Komponist der Oper fühlt sich in seiner Ehre gekränkt Kürzungen am Stück vornehmen zu müssen und sieht sein Werk von der Anwesenheit der Komödianten auf derselben Bühne entweiht. Mit den Worten „Musik ist eine heilige Kunst“ macht zumindest er seinen Standpunkt innerhalb des Kulturbetriebes klar; ob dies gleichermassen für Zerbinetta zutrifft, ist fraglich, denn:

„Auf dem Theater spiele ich die Kokette, wer sagt, dass mein Herz dabei im Spiele ist?“

Diesen Umstand verschiedener Auffassungen und Standpunkte nimmt die Regisseurin Lydia Steier zum Anlass, unterschiedliche Inszenierungstraditionen und Rollenverständnisse einander gegenüber zu stellen. Nachdem sowohl die Opernkompagnie als auch die Truppe der Komödianten im Vorspiel des Abends ihre beiden Gastspielvorbereitungen getroffen haben, zeigt sich im zweiten Teil, dass es

auf beiden Seiten Darsteller gibt, die ihre eigene Kunst schnell den vermeintlichen Anforderungen des eigenen Engagements antragen. Mit der deutlichen Darstellung „falscher Theatermittel“, derer sich die Opernkompagnie bedient, wird der Konflikt zwischen den Gattungen sowie der Zwiespalt der Künstler gegenüber der Umsetzung des Werks deutlich.

Für Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss ist die Verwandlung Ariadnes, ausgelöst durch den Auftritt des vermeintlichen Todesgottes in Gestalt Bacchus, ein zentrales Thema. Regisseurin Lydia Steier nimmt den Kern des Stückes auf und lässt am Schluss eine unerwartete Verwandlung eintreten, bei der sich die Beteiligten dem Zwangskorsett einer auferlegten Inszenierung entledigen und den Weg zurück zur Kunst suchen.

Oper in einem Aufzug (1912) nebst einem Vorspiel (1916) von Hugo von

Hofmannsthal

Musikalische Leitung Kevin John Edusei –

Regie Lydia Steier –

Bühne Katharina Schlipf –

Kostüme Ursula Kudrna–

Dramaturgie Katja Bury

Zerbinetta Yun - Jeong Lee

Primadonna, Ariadne Bettina Jensen

Bacchus Michael Putsch

Najade Ani Taniguchi

Komponist Claude Eichenberger

Echo Camille Butcher

Musiklehrer Kai Wegner

Tanzmeister, Brighella Andries Cloete

Offizier, Perückenmacher Andres Del Castillo

Ein Lakai Tadeusz Tomaszcuk

Dryade Ninoslava Jaksic

Scaramuccio Michael Feyfar

Harlequin Wolfgang Resch

Truffaldin Pavel Shmulevich

Haushofmeister Uwe Schönbeck

Weitere Vorstellungen 26., 29. Apr. I 03., 08., 10., 13., 18., 25. Mai 2014 | Einführung

30 Min. vor Vorstellungsbeginn (ausser Premiere)

Öffentliche Probe: 14. April 19:00 Uhr, Stadttheater Foyer | Eintritt frei

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