Der Kaufmann Lopachin, ein neureicher Emporkömmling, bietet ihr seine Hilfe an. Er will die alten Kirschbäume abholzen lassen und den Garten als Baugrundstück an Urlauber vermieten. Ranjewskaja wehrt sich gegen seinen Vorschlag und gegen eine neue Zeit, die alles nach ihrem Nutzwert berechnet. Sie hofft noch immer, eine Versteigerung des Kirschgartens abwenden zu können. Vergeblich. Ein Ball, den die Ranjewskaja am Tag der Versteigerung in ihrem Haus veranstaltet, wird zum Menetekel: das letzte Fest übriggebliebener Menschen, bevor Lopachin sie aus ihrem überkommenen Leben vertreibt. Als alle abgereist sind und von draußen Axtschläge die Abholzung des Kirschgartens verkünden, erscheint in dem leeren Haus der alte Diener der Familie, Firs. Man hat ihn bei der Abreise einfach vergessen.
Anton Tschechow zeichnet in seiner Komödie das Bild einer Übergangsgesellschaft, die orientierungslos durch die Gegenwart geistert, einer ungewissen Zukunft entgegen.
Regie: Urs Troller;
Bühne: Stefanie Wilhelm;
Kostüme: Katharina Weißenborn;
Dramaturgie: Hans-Peter Frings;
Darsteller: Sandra Bayrhammer, Daniel Christensen, Wolfgang Gorks, Andreas Haase, Friederike Kammer, Oliver Kraushaar, Leslie Malton, Felix von Manteuffel, Anne Müller, Abak Safaei-Rad, Heiner Stadelmann, Horst Templin, Bert Tischendorf