Prophezeit wird eine letzte Möglichkeit, die Stadt zu retten: ein Opfer für die Götter. Es fordert vom königlichen Berater Kreon das Liebste – sein jüngstes Kind. Der Frieden kehrt zurück. Aber die Brüder sind beide tot, betrauert von ihrer Schwester Antigone. Kreon übernimmt die Macht und verweigert mit seinem ersten Gesetz dem Feind Polyneikes die Bestattung. Anders als ihre Schwester Ismene ist Antigone nicht bereit, das zu akzeptieren. Ihr radikaler Widerstand bringt Kreon in Bedrängnis und seine Politik auf den Prüfstand.
Der in Potsdam lebende Autor John von Düffel montiert in seiner „Antigone“-Fassung Szenen aus drei antiken Tragödien zu einer zusammenhängenden Handlung und erweitert den Konflikt zwischen Kreon und Antigone um die unmittelbare Vorgeschichte. Bettina Jahnkes Inszenierung zeigt Menschen, die gezwungen sind, angesichts einer existenziellen Situation und unter äußerstem Zeitdruck Entscheidungen zu fällen. Die Folgen sind immer extrem – ob nun für ihr persönliches Leben oder für das Wohl aller. Aus einem sechsköpfigen Chor entwickelt sich eine hochaktuelle Geschichte, die erfahrbar macht, wie in Windeseile eine offene demokratische Gesellschaft zu einer Autokratie umgebaut wird.
Interlinear-Übersetzung: Gregor Schreiner
REGIE Bettina Jahnke
BÜHNE Claudia Rohner
KOSTÜME Anne Hölzinger
MUSIK Tobias Dutschke
Dramaturgie Bettina Jantzen
MIT
Antigone / Menoikeus
Mascha Schneider
Kreon
Jörg Dathe
Eteokles / Teiresias
Arne Lenk
Polyneikes / Haimon
Paul Wilms
Iokaste / Teiresias
Kristin Muthwill
Wächter / Ismene
Alina Wolff
Musiker
Tobias Dutschke
Chor
Ensemble
27-OKT / 28-OKT / 5-NOV / 11-NOV