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AMERIKA – Der Verschollene nach dem Roman von Franz Kafka - Vaganten Bühne Berlin

Ab 16. Oktober 2020, 20 Uhr (Premiere)

Wir erleben die Reise eines Menschen durch ein Amerika, das Kafka nie in seinem Leben gesehen hat. „Amerika“, eine Projektionsfläche über Vertreibung und die Suche nach Zugehörigkeit in einer unüberschaubaren Welt, die den Einzelnen kaum mehr zur Ruhe kommen lässt. Und wenn dem Menschen ein Moment des Innehaltens gestattet wird, dann überkommt nicht nur den Menschen, sondern auch die Götter und die Natur eine große Müdigkeit.

Copyright: Vaganten Bühne Berlin

ENGEL: „Das große Theater von Oklahoma ruft euch! Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns! Jeder ist willkommen! Wer Künstler werden will, melde sich! Wir sind das Theater, das jeden brauchen kann, jeden an seinem Ort! Wer sich für uns entschieden hat, den beglückwünschen wir gleich hier! Aber beeilt euch, damit ihr bis Mitternacht vorgelassen werdet! Um zwölf Uhr wird alles geschlossen und nicht mehr geöffnet! Verflucht sei, wer uns nicht glaubt!“ (Franz Kafka: AMERIKA)

In Kafkas Geschichte folgt der junge Karl Roßmann nicht gerade einem Traum, als er von Europa nach Amerika aufbricht. Der 16-Jährige hat ein Dienstmädchen geschwängert und wird deshalb von seinen Eltern nach Übersee verschifft. Die neue Welt, für viele Europäer zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Kontinent der Verheißung, hat auf einen wie Karl Roßmann nicht gewartet. Sein Aufenthalt in Amerika wird eine Suche nach Anschluss im Land der 1000 Möglichkeiten und so ist die Reise Karl Roßmanns auch eine Odyssee durch die eigene Seele, bei der alle Höhen und Tiefen des Daseins durchmessen werden. Kafka ahnte bereits vor hundert Jahren das Schicksal des modernen Menschen, nimmt es vorweg. Nicht mehr das Individuum, sondern die Wirtschaftskreisläufe stehen im Vordergrund. Die Erschöpfung des Einzelnen auf der Flucht, die Sehnsucht nach Heimat, Liebe und Geborgenheit sind seine zentralen Themen.

mit Urs Fabian Winiger
Regie, Ausstattung, Bühnenfassung: Lars Georg Vogel

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