Die Geschichte geht auf die älteste russische Kunstdichtung aus dem 12. Jahrhundert zurück, das «Igorlied»: Fürst Igor zieht aus, um die Polowetzer – einen Turkstamm, der das Volk Igors bedroht – zu besiegen. Während seiner Abwesenheit soll Fürst Galitzki, Schwager Igors, das Land regieren; doch dieser hat nur seinen eigenen Vorteil im Sinn. Als die Bojaren melden, dass Igor und sein Sohn Wladimir besiegt wurden und in Gefangenschaft geraten sind, frohlockt Galitzki. Igor aber gelingt die Flucht; überglücklich begrüssen ihn seine Frau Jaroslawna und das Volk, das sich von seinem Fürsten Rettung erhofft.
Mit der Gegenüberstellung von Fürst Igor, seiner Familie und seinem Volk einerseits und der orientalisch geprägten Welt um Khan Kontschakow und seine Polowetzer andererseits gewinnt Borodin musikalisch einen reizvollen Kontrast. Berühmt geworden sind die mitreissenden «Polowetzer Tänze»; weniger bekannt, aber ebenso wirkungsvoll sind die Chöre und Arien der Oper. Fast zwanzig Jahre hat Alexander Borodin an «Fürst Igor» gearbeitet. Gleichwohl blieb das Werk bei seinem Tode 1887 unvollendet; bis heute wird es meist in der «Vervollständigung» von Nikolaj Rimski-Korsakow und Alexander Glasunow aufgeführt.
Vladimir Fedoseyev wird gemeinsam mit Regisseur David Pountney eine Inszenierung erarbeiten, die neueste Erkenntnisse in Bezug auf die schwierige Quellenlage des Werkes berücksichtigt und uns sicher vieles neu entdecken lässt. Die Titelpartie singt Egils Silins.
mit deutscher und englischer Übertitelung
Koproduktion mit der Staatsoper Hamburg
Vladimir Fedoseyev
Inszenierung
David Pountney
Robert Innes Hopkins
Kostüme
Marie-Jeanne Lecca
Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Choreinstudierung
Jürg Hämmerli
Choreographie
Renato Zanella
Orchester
Orchester der Oper Zürich
Mit
Egils Silins (Igor Swjatoslawitsch, Fürst von Sewersk); Olga Guryakova (Jaroslawna, seine zweite Frau); Peter Sonn (Wladimir Igorewitsch), Dmitry Belosselskiy (Waladimir Jaroslawitsch), Pavel Daniluk (Kontschak); Olesya Petrova (Kontschakowna); Miroslav Christoff (Owlur, ein getaufter Polowetzer), Valeriy Murga (Skula), Martin Zysset (Eroschka); Viktorija Bakan (ein Polowetzer Mädchen)
Weitere Vorstellungen am 17., 19., 22., 25., 27., 29. April 2012