Spätestens seit ihn seine Frau Corinna samt der gemeinsamen Tochter Geain verlassen hat, fehlen ihm Inspiration und Material. Zumindest die geliebte Tochter, so Jerome, müsse er ab und an sehen, um wieder kreativ arbeiten zu können… Um das Sorgerecht für sie wiederzubekommen und endlich wieder einen echten Hit kreieren zu können, greift er zu radikalen Mitteln: Erst mietet er eine Schauspielerin, die beim Besuch des Jugendamtes helfen soll, eine heile Familienwelt vorzuspielen. Als diese ihm davonrennt, programmiert er die menschenähnliche Roboterfrau »GOU«, die Kinder erziehen und überhaupt alle männlichen Bedürfnisse bedienen können soll.
Mit »Ab jetzt« entwirft der britische Komödienaltmeister Alan Ayckbourn eine ungewöhnliche Familienzusammenführung. Zwischen Science-Fiction und grotesker, düsterer Farce untersucht er auf irrwitzige Weise die Verbindung von Mensch und Maschine und schafft skurrile Situationskomik. Trotzdem es vor über 30 Jahren uraufgeführt wurde, ist dieses Theaterstück aktueller denn je: Die Idee des Protagonisten, sich eine Frau für den schönen Schein zu mieten, später dann eine zu bauen, fordert uns in den Zeiten von #MeToo auf, die noch größer gewordene Brisanz dieser alten Rollenbilder mit einem genauen Blick zu betrachten.
»Alan Ayckbourn erzählt hier eigentlich mehrere Geschichten gleichzeitig«, findet Regisseur Stephan Thiel: Ein Künstlerdrama, dazu eine Version des Pygmalion-Themas (Künstler erschafft sein Idealbild einer Frau), die Geschichte von Hunger nach und dem Scheitern an der Liebe, eine Familiengeschichte, eine Science-Fiction-Story – und natürlich eine Komödie. Ausstatterin Christiane Hercher hat das Studio des Schauspielhauses für diese und mehrere kommende Inszenierungen in dieser Spielzeit in die Raumstation »Paradies« umgebaut; die Produktionen werden sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema »Zukunft« beschäftigen.
Die erste Inszenierung, die im zur Raumbühne umgebauten Studio des Schauspielhauses Premiere feiern wird, ist die Science-Fiction-Farce »Ab jetzt« von Alan Ayckbourn. In der Raumstation »Paradies« feiert das 1987 uraufgeführte Stück Premiere am 17. 2. 2018 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus.
- Deutsch von Corinna Brocher und Peter Zadek
- Regie Stephan Thiel
- Raumbühne / Kostüme Christiane Hercher
- Dramaturgie Maiko Miske
- Jerome Ralph Opferkuch
- Zoe/Gou Marie Ulbricht
- Corinna/Gou Anne Hoffmann
- Geain Carmen Steinert
- Mervyn/Lupus Marian Kindermann
Vorstellungen Fr. 2. 3./ Sa. 3. 3./ Fr. 16. 3.
Karten Premiere: zwischen 21 € / ermäßigt 17 €
Karten weitere Vorstellungen: 17 € / ermäßigt 9€
Reservierung und Kauf an der Theaterkasse telefonisch: (0391) 40 490 490, online:
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