Im Gegensatz zu Rigoletto und La Traviata führt Der Troubadour in eine archaische Welt, in der nicht Persönlichkeiten mit differenzierter Psychologie, sondern eher Archetypen handeln, die von Grundaffekten wie Liebe, Hass, Eifersucht oder Rache beherrscht sind. An seiner Vorlage, dem gleichnamigen Drama des spanischen Autors Antonio García Gutiérrez, interessierte Verdi vor allem das Schicksal der Zigeunerin Azucena, die zerrieben wird zwischen dem Gefühl ihrer mütterlichen Liebe zu ihrem Ziehsohn einerseits und der Verpflichtung zur Rache für den Mord an ihrer eigenen Mutter andererseits. Aus der packenden Geschichte entwickelten Verdi und sein Librettist Salvatore Cammarano eine kaleidoskopische Folge von bildhaften Momentaufnahmen, die der Komponist mit einer Musik ausgestaltete, deren Melodienvielfalt von keinem seiner übrigen Werke übertroffen wird.
Zur Handlung:
Im Erbfolgestreit um den spanischen Thron kämpft Graf von Luna auf der Seite des legitimen Kronprätendenten gegen Manrico, der für den Rebellen streitet. Beide, Luna und Manrico, lieben dieselbe Frau, die Hofdame Leonora, und stehen sich auch deshalb feindlich gegenüber. Manrico ist als vermeintlicher Sohn der Zigeunerin Azucena aufgewachsen und hat sich als Troubadour Zugang zu den adeligen Kreisen verschafft. Er ahnt nicht, dass er in Wirklichkeit der Bruder Lunas ist. Azucena hat ihn als Säugling entführt, um den gewaltsamen Tod ihrer Mutter zu rächen, und ihn seither als ihr eigenes Kind ausgegeben. In ihrer verzweifelten Lage hetzt sie die beiden Brüder aufeinander und fordert ihren Ziehsohn auf, Luna zu töten. Doch nicht dieser, sondern der geliebte Manrico kommt in dem unerbittlichen
Bruderkampf schließlich ums Leben...
Musikalische Leitung Matthias Foremny
Regie Peter Lotschak
Bühne Lutz Kreisel
Kostüme Giselher Pilz
Chöre Friedemann Braun
Manrico Daniel Magdal/Carlos Moreno/Pieter Roux
Luna Mikael Babajanyan/Michael Kraus /Konstantin Rittel-Kobylianski
Leonora Anna Dragan/Adva Tas/Marcela de Loa
Azucena Hermine May/Jelena Bodražië/Larissa Schmidt
Ferrando Jörn Schümann/Per Bach Nissen
Ines Petra Nadvornik/Ulrike Ludewig/Katrin Hübner
Ruiz Kay-Gunter Pusch/Christian Hees
Statisterie
Es spielt die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin
Es singen der Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters, der Extrachor
und der Rachwal-Chor
Weitere Vorstellungen: 30. Juni bis 5. August 2007, donnerstags bis sonntags
Karten unter: 0385/5300-123, www.theater-schwerin.de
E-Mail: kasse@theater-schwerin.de