Unter dem Motto REICH setzt sich das Programm mit Fragen nach wirtschaft-licher, kultureller und sozialer Ungleichheit auseinander – in München, Deutsch-land und der Welt. Im Zentrum stehen 14 innovative Gastspiele aus der freien deutschsprachigen und internationalen Theaterszene. Eine siebenköpfige Jury hat sich mehr als ein Jahr auf die Reise quer durch Europa gemacht. Am Ende der Recherche steht eine Auswahl von Theaterstücken, die sich auf provokante Weise, sinnlich und formensprengend ihren Themen stellen.
Mit She She Pop, Gob Squad und Rimini Protokoll (letztere sind mit zwei von den Münchner Kammerspielen eingeladenen Arbeiten außerhalb des regulären Gastspielprogramms vertreten) kommt eine Reihe von Pionieren und Stars der Freien Szene nach München. Ihre Produktionen handeln von Menschen, die ein Erbe in der Hinterhand haben und sich einen Lebensabend in der Eigentums-wohnung leisten können, während andere 50 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete aufwenden. Es geht um Großbaustellen, die durch Korruption, undurchschaubare Interessenskonflikte und schlichten Pfusch außer Kontrolle geraten. Oder auch um Schönheitsideale, Narzissmus und Selfiewahn inmitten kapitalistischer Verwertungslogik.
Noch viel mehr neue und weniger bekannte Namen gilt es zu entdecken. Der koreanisch-niederländische Regisseur Jaha Koo lässt die Sprach-Menüs und die digitalen Displays von Reiskochern hacken und erzählt, wie die Politik des Internationalen Währungsfonds in seiner Heimat eine in seinen Freundeskreis hineinreichende Selbstmordwelle ausgelöst hat.
Die Schweizer Theatergruppe Thom Truong teilt das Publikum in Blauäugige und Braunäugige ein. In größtmöglicher Zuspitzung konfrontieren sie die Besuchenden mit Privilegien, die sonst so selbstverständlich zu sein scheinen, dass sie für sie selbst nicht wahrnehmbar sind. Die belgische Gruppe BERLIN porträtiert ein Paar, das im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet von Tschernobyl geblieben ist. Selbst unter widrigsten Bedingungen hat es sich so etwas wie Autonomie und Liebe erhalten.
Ein breit gefächertes Rahmenprogramm mit Partnern und Akteuren aus ganz München flankiert die Produktionen und beleuchtet verschiedenste Aspekte des Themas „reich“ in Lesungen, Filmreihen, Diskussionen, Vorträgen, Workshops und Konzerten. Gezielt an Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lehrkräfte richtet sich das Programm Jugend & Schule mit Schulprojekten, Workshops, Fortbildungen und Ferienwerkstätten.
Die 14 Gastspiele sind, wie auch das Begleitprogramm, an Veranstaltungsorten überall in München zu erleben. Zu den Spielstätten gehören die Münchner Kammerspiele, die Schauburg, das Muffatwerk, Pathos München/Schwere Reiter, HochX und viele mehr. Tickets für das Gastspielprogramm kosten 15 Euro / 8 Euro ermäßigt und sind ab sofort online und über die Theaterkasse der Münchner Kammerspiele erhältlich.
Do., 01. November
19.30 Uhr
Eröffnung
Münchner Kammerspiele, Kammer 1
10 – 22 UHR
Gespräche / Assemblage – Den NSU-Komplex Kontextualisieren
10 – 22 Uhr
Forensic Architecture : 77sqm_9:26min
Haus der Kunst, Prinzregentenstr. 1
20 Uhr
Paradise Now (1968 – 2018)
Münchner Kammerspiele, Kammer 1
22 Uhr
Gesellschaftsmodell Großbaustelle (Staat 2)
Münchner Kammerspiele, Kammer 2
22 Uhr
Gesellschaftsmodell Großbaustelle (Staat 2)
Münchner Kammerspiele, Kammer 2, in englischer Sprache
22.30 – 0 UHR
Science Slam
Münchner Kammerspiele, Kammer 1
Fr., 02. November
09 – 14 UHR
Rechte Räume in München – von der Hauptstadt der Bewegung bis zur Gegenwart
Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben
10 Uhr
Next Steps. Learning from Xchanges
Gasteig, Rosenheimer Str. 5
10 – 20 UHR
Gespräche / Assemblage – Den NSU-Komplex Kontextualisieren
10 – 20 Uhr
Forensic Architecture : 77sqm_9:26min
Haus der Kunst, Prinzregentenstr. 1
15 Uhr
Hauptsache es knallt!
HochX Foyer
18 – 18.30 UHR
Plant-for-the-Planet
Münchner Kammerspiele, Kammer 1
19 Uhr
Johnny Miller: Unequal Scenes
Kösk, Schrenkstr. 8
19 Uhr
Paradise Now (1968 – 2018)
Münchner Kammerspiele, Kammer 1, anschließendes Publikumsgespräch
19 Uhr
Träumende Kollektive. Tastende Schafe (Staat 3)
Residenztheater, Marstall, anschließendes Publikumsgespräch
19 – 24 Uhr
Making the Black Box speak
Muffatwerk
21 Uhr
Tender Provocations of Hope and Fear
Münchner Kammerspiele, Kammer 3
21 Uhr
Gesellschaftsmodell Großbaustelle (Staat 2)
Münchner Kammerspiele, Kammer 2, anschließendes Publikumsgespräch
21 Uhr
Gesellschaftsmodell Großbaustelle (Staat 2)
Münchner Kammerspiele, Kammer 2, in englischer Sprache
Alle Infos: www.politikimfreientheater.de