In ihrer ersten Solo-Produktion, die am 3.2. 08 im Tanzhaus NRW zu sehen war, zeigte Raksan die ganze Breite ihres Könnens. Zur Einstimmung gibt es Granatäpfel als Gastgeschenk. Facetten des orientalischen Tanzes werden sowohl zu klassisch orientalischer Musik als auch zum Zirkusmarsch gezeigt. Ein rotes Tau wird zur Schlange, ein Schwertbalanceakt macht mit ihren akrobatischen Künsten vertraut. Poetisch und zauberhaft leicht, ein Höhepunkt des Abends, ihr Tanz mit großen Fächern. Nach ihrem grandiosen Bauchtanzsolo geht ihr verständlicherweise die Luft aus, wahrscheinlich wäre es klüger gewesen, es an den Schluss zu setzen. Die Animation des Zuschauers geschieht zwar oft bei orientalischen Showauftritten, aber mit tanzungewohnten westlichen Zuschauern, zumal in engen Stuhlreihen, wirkt das Ganze nur peinlich und überflüssig.
Raksans Tanzabend ist eine bunte Mischung zwischen Orient und Okzident und besteht aus einzelnen, unzusammenhängenden Nummern, bei denen man deutlich ihre Herkunft aus dem Zirkus- und Varieté-Umfeld spürt. Ganz fraglos zeichnet sich Raksan durch große Körperbeherrschung und großes Können aus. Für einen Solotanzabend hätte man sich mehr von den in Ansätzen erkennbaren Elementen, die weibliche Kraft und Selbstbewusstsein andeuten, gewünscht.