03. / 04. / 05. Jul 20, jeweils 21:00 – Hafen Stuttgart
Die Blume von Hawaii
von Paul Abraham
Musikalische Leitung und Klavier: Rita Kaufmann
Inszenierung: Marco Štorman
Bühne: Susanne Gschwender, Dramaturgie: Ingo Gerlach
MIT:
Martin Bruchmann und
Natalie Karl, Fiorella Hincapié, Matthias Klink, Moritz Kallenberg
Unter dem Motto „quick & dirty“ wollen wir zwei Inselstücke – Paul Abrahams Die Blume von Hawaii und Leonard Bernsteins Trouble in Tahiti – unter Corona-Bedingungen zeigen. Die Spielregeln sind relativ einfach: Nicht länger als 70 Minuten, maximal 5
Darsteller*innen, 10 Tage Proben, 3 Aufführungen, im Stuttgarter Hafen. „Die Insel ist ein theatraler Raum“, schreibt Judith Schalansky in ihrem Atlas der abgelegenen Inseln. „Alles, was hier geschieht, verdichtet sich beinahe zwangsläufig zu
Geschichten, zu Kammerspielen im Nirgendwo, zum literarischen Stoff.“ Mit Motiven aus Paul Abrahams 1931 uraufgeführter Jazz-Operette Die Blume von Hawaii starten Fiorella Hincapié und Moritz Kallenberg, Natalie Karl und Matthias Klink sowie Martin Bruchmann aus dem Schauspiel-Ensemble und Mitglieder des Staatsorchester Stuttgart auf einem Floß eine Reise in die imaginäre Südsee, an einsame Traumstrände mit Kokospalmen und das melancholische Fernweh der Operette. Dabei finden und verlieren
sie vor allem sich selber.
12. / 15. / 16. Jul 20 – Stadtraum – Eintritt frei
Demo(kratie)
Ein Bühnenfreifestspiel mit dem Staatsopernchor
im Stuttgarter Stadtraum
Konzept und Idee: Valentin Schwarz
Chor: Manuel Pujol
Ausstattung: Andrea Cozzi, Otto Krause, Dramaturgie: Franz-Erdmann Meyer-Herder
MIT:
Peer Oscar Musinowski und Mitgliedern des Staatsopernchores
Wohin mit der Kunst in der Krise? Ein Theatersaal ist in gewisser Hinsicht öffentlicher Raum, und der öffentliche Raum unter Umständen auch ein Theatersaal. Also auf die Straße mit dem Massenphänomen Musik, das derzeit in der großen Form nicht im
Opernhaus stattfinden kann! Der Begriff der Freiheit war immer und stets gegen Vereinnahmung zu verteidigen, im Ausnahmezustand aber umso energischer. Und wenige Künstler*innen haben sich so stark und kontinuierlich mit all den zur Freiheit gehörenden schmerzhaften Widersprüchen beschäftigt wie Richard Wagner. Regisseur Valentin Schwarz, eigentlich für die Ring-Inszenierung diesen Sommer in Bayreuth gebucht, holt den Chor der Staatsoper an die frische Luft und macht aus Kunst Politik: Dieser wird kurzerhand zum Kern einer Demonstration für die Freiheit – auch für die Freiheit, sich zu irren. Für die Kunst. Für die Vernunft, das Richtige zu tun. Und für das Entfaltungsrecht der Einzelnen.
Valentin Schwarz hätte dieses Jahr bei den Bayreuther Festspielen Wagners Ring des Nibelungen inszeniert. Stattdessen bringt er nun ein „Bühnenfreifestspiel mit dem
Staatsopernchor“ auf die Straßen Stuttgarts.