Ein Sommernachtstraum, Komödie von William Shakespeare
Im Geisterreich hängt der Haussegen schief: Der Elfenkönig Oberon quält seine Frau Titania mit seiner Eifersucht, sie wirft ihm seine Affären vor. Oberon schickt seinen Gehilfen Puck mit einem Zaubersaft aus, der, in die Augen geträufelt, jeden das erste Wesen lieben lässt, das er nach
seinem Erwachen erblickt. Vertrackterweise verirren sich in dieser Nacht sehr viele in den Wald: Da ist eine Gruppe von Handwerkern, die für die bevorstehende Hochzeit des Königs von Athen ein Theaterstück proben;
und dann die verzweifelte Hermia, die gegen den Willen ihres Vaters Lysander liebt, Demetrius, der Hermia mit seiner Liebe verfolgt und Helena, die unglücklich in Demetrius verliebt ist. Der Zaubersaft wirbelt nicht nur diese jungen Herzen gehörig durcheinander, sondern bringt auch Titania dazu, den Amateurschauspielerhelden Zettel zu lieben, dem Puck dazu noch einen
Eselskopf angezaubert hat. Nach vielen Irrungen und Wirrungen erwachen alle aus dem Traum dieser Sommernacht – außer Demetrius, und gerade dadurch scheint einem glücklichen Ende nichts im Weg zu stehen.
Shakespeares berühmte Komödie ist ein „Spiel im Spiel“, ein Spiel mit Identitäten, Machtverhältnissen, Geschlechtern und Gefühlen. Nach Maß für Maß wird die junge Regisseurin Mona Kraushaar mit Ein Sommernachtstraum ihre zweite Shakespeare-Inszenierung am TLT
zeigen.
Regie: Mona Kraushaar
Bühne: Katrin Kersten
Kostüme: Nini von Selzam
Musik: Martin Ohrwalder
Theseus / Titania ………. Harald Windisch
Hippolyta / Oberon ……… Eleonore Bürcher
Puck …………………….. Frank Roeder
Egeus …………………… Günter Lieder
Philostrat ………………… Michael Arnold
Hofmann ………………… Heinz Fitz
Lysander ………………… Armin Schlagwein
Demetrius ………………… Gerhard Kasal
Hermia …………………... Elli Wissmüller
Helena …………………… Sarah Jeanne Babits
Elfen ……………………... Günter Lieder, Michael Arnold, Heinz Fitz
Zettel …………………….. Janine Wegener
Peter Squenz …………… Stefan Riedl
Flaut ……………………… Michel Heil
Schlucker ………………… Martina Dähne
Schnock ………………… Walter Sachers
Weitere Vorstellungen: März: 17., 18., 19., 25., 26., April: 4., 9., 15.
"Der Hässliche" von Marius von Mayenburg
Lette ist hässlich. Richtig hässlich. In den Augen anderer. Ihm selbst ist es noch gar nicht aufgefallen. Er erfährt es auch eher zufällig, als sein Chef beschließt, nicht ihn selbst zur Präsentation seiner Erfindung fahren zu lassen, sondern seinen Assistenten. Mit so einem Gesicht könne man einfach nichts verkaufen, sagt er. Lettes Frau Fanny will ihn beruhigen. Sie liebe ihn trotzdem. Sie schaue ihm eben nicht ins Gesicht. Für Lette eine eher unbefriedigende Antwort. Er sieht Handlungsbedarf. Ein Schönheitschirurg muss her und zwar sofort. Und: Das neue Gesicht wirkt Wunder! Frauen stehen Schlange, die Erfindung verkauft sich quasi von selbst und das Leben
fühlt sich auf einmal viel leichter an. Bis der Chirurg anfängt, Lettes neues Gesicht im großen Stil zu verkaufen und plötzlich an jeder zweiten Ecke ein Doppelgänger auftaucht. Das sorgt nicht nur bei Lettes Frau für (erotische) Verwirrung...
Marius von Mayenburg hat ein für ihn sehr untypisches neues Stück geschrieben, eine mit trockenen Pointen durchgeschriebene, temporeiche und mit viel bösartigem Witz angereicherte Komödie. Der besondere Clou ist die vom Autor vorgegebene Besetzung, denn alle acht Rollen werden von nur vier Schauspielern gegeben. So werden nicht nur die Stilmittel der guten alten
Verwechslungskomödie ironisch gebrochen, die Frage nach Identität und Identitätsverlust stellt sich auch ganz von selbst. Leichthändig und trocken führt das Stück – ganz nebenbei – auch vor, dass das Selbstgefühl eines
Menschen heute sehr stark von seiner Oberfläche abhängt. Und da diese Oberfläche operabel ist, kann sie jederzeit korrigiert werden. Eine einfache aber auch fatale Konsequenz. Marius von Mayenburg zeigt uns die auf Äußerlichkeiten fixierte Welt, in der Aussehen alles ist und Inhalte in
den Hintergrund treten. Doch zum Glück setzt er dabei nicht auf Moralkeulen sondern auf Komik und (Wort-)Witz. Denn schließlich ist die Komödie eine ganz wunderbare Form zum Entlarven von Oberflächlichkeiten, oder?
Inszenierung: Maya Fanke
Bühne & Kostüme: Wolfgang Menardi
Lette …………………………Helmuth A. Häusler
Fanny ……………………… Christiane Paulick
Scheffler …………………… Burkhard Wolf
Karlmann ……………………Gerd Beyer
Weitere Vorstellungen:
März: 25., 26., April: 7., 8., 9., 23., 30.