In ihrer linksliberalen Intellektuellen- Beziehung ist alles, wie es sein soll. Und auch ihr sechzehnjähriger Sohn Joe ist ihnen gelungen. Sie haben ihn im Geist der Toleranz und des Mitgefühls erzogen – denken sie. Doch Joe hat mit einem Schulfreund eines Nachts eine Moschee besprüht. Patrick und Alice verstehen die Welt nicht mehr. Hasskriminalität kam in ihrer Welt bislang nicht vor, rechtsradikale Gedanken schon gar nicht. Was hat Joe zu der Tat veranlasst? Hat er das aus freien Stücken getan? Ist nicht sein Schulfreund Trevor der Anstifter? Und sind vielleicht dessen Eltern Bob und Annie mit ihren Ressentiment getränkten Ansichten verantwortlich zu machen für Joes Tat? Alice versucht, ihren Sohn zu verstehen, doch Joe sagt: »Du kannst mich nicht so hinbiegen, wie du mich haben willst.« Hat sie versagt? Woher kommt sein Zorn?
Für Alice selbst war Zorn immer der Antrieb, wie sie der ehrgeizigen Jungjournalistin Rebecca in den Block diktiert. Mit Leidenschaft hat sie es so weit gebracht, teilweise ohne Rücksicht auf ihre Familie. Allerdings glühte ihr Zorn vor dreißig Jahren noch heißer, damals war sie Mitglied der terroristischen Vereinigung »The Fury« (»Der Zorn«), weniger aus ideologischen als aus persönlichen Gründen. Und Rebecca ist Teil dieser Geschichte ...
Die australische Autorin Joanna Murray-Smith, in ihrer Heimat eine der bedeutendsten Dramatikerinnen, stellt Fragen, die auch uns in Deutschland angehen: Wo hört die Toleranz auf? Was hat die Vergangenheit der Eltern mit den Taten der Kinder zu tun? Das Düsseldorfer Schauspielhaus ist eines der ersten Theater, das Zorn in Deutschland spielt.
Deutsch von John und Peter von Düffel
Regie – Tobias Materna
Bühne und Kostüme – Martina Stoian
Dramaturgie – Armin Breidenbach
Mit
Alice Harper – Franziska Walser
Patrick Harper – Marcus Calvin
Joe Harper – Gregor Löbel
Rebecca – Katrin Hauptmann
Lehrer (Warren) – Michael Kamp
Annie – Bettina Kerl
Bob – Daniel Fries
02.12.2014 19.30
06.12.2014 19.30
09.12.2014 19.30
Danach Publikumsgespräch
18.12.2014 19.30
19.00 Uhr Einführung
22.12.2014 19.30
27.12.2014 19.30
02.01.2015 19.30
20.01.2015 19.30
19.00 Uhr Einführung / Im Anschluss Publikumsgespräch
24.01.2015 19.30
31.01.2015 19.30