Veranstaltungszeitraum: August – November 2009
Veranstaltungsorte:
a) Installation: Heidestrasse 14, Hinter Tape-Club und Hamburger Bahnhof, 10557 Berlin
b) Informationsort Senatsreservenspeicher: Cuvrystraße 3-4, 10997 Kreuzberg, Schlesisches Tor (U1)
„Write the Wall“ ist das Off-Programm im Jubiläumsjahr: künstlerisch reflektiert, gemeinsam gestaltbar, weltweit präsent. Es setzt die Überwindung der Berliner Mauer, Ikone des welthistorischen demokratischen Wandels, auf ganz neue Weise in Szene.
Jenseits der Gedenkroutine errichtet der Berliner Kunstverein Artitude e. V. an ebenso vergangenheits- wie zukunftsträchtigem Ort ein von jedermann gestaltbares Temporäres Denkmal aus Mauersegmenten. Das Projekt „Write the Wall“ öffnet über freies Gestalten einen ästhetischen Zugang zur Geschichte der dramatischen Umwälzung in Europa, verbindet Bildung und Kunst, Erleben und Gedenken. Neben Berlin-Besuchern wirken renommierte Künstler wie Blu, JR oder Jim Avignon, Historiker, Zeitzeugen und Menschen aus dem Kiez an dieser Sozialen Plastik mit. Die Installation ist ein Erinnerungsort des Vergänglichen, eine Projektionsfläche für die geschriebenen Namen seiner Besucher, für Graffiti, Malerei, Skulpturen und Performances. „Write the Wall“ dokumentiert die Ereignisse automatisch und fortlaufend auf seiner Internetplattform; erreicht so überall auf der Welt namentlich das junge Publikum. Kooperierende Galerien und Institutionen öffnen über Live-Streamings in internationalen Metropolen digitale Fenster nach Berlin.
Das Temporäre Denkmal steht bis Ende November 2009 zur freien Gestaltung im Kunstquartier Heidestraße. Ein breites Rahmenprogramm zu vernachlässigten Mauerthemen im einstigen Senatsreservenspeicher in Berlin-Kreuzberg ergänzt den künstlerischen Fokus.
An beiden Projektstandorten findet während dieser vier Monate ein breites Rahmenprogramm statt: Vom freien Gestalten der Mauer als „Hall of Fame“ über „Stylebattles“ bis hin zu Open Air Konzerten. Der Informationsort im Senatsreservenspeicher greift historische Ereignisse auf und macht diese dem Publikum in Workshops, Vorträgen, Kiezspaziergängen zugänglich. Zahlreiche Ausstellungen, Film- und Themenabende widmen sich z.B. der Ästhetik der polnischen Solidarność, der Graffiti-Subkultur im Kreuzberger Mauerschatten und dem Alltag von alternativer Szene und Einwanderern dort.
Die öffentliche Installation steht im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet und heutigen Zentrum Berlins. Sie ist eine autarke Plattform des freien Gestaltens und besteht aus drei verschränkten Teilen:
1. Einer Mauer, bestehend aus 20 Mauersegmenten.
2. Einer fest installierten Kamera, die in Minutenintervallen 24 Stunden täglich Fotos macht und diese auf einen Webserver schickt.
3. Einem Interface, das vor Ort an einem Terminal und weltweit über das Internet zugänglich ist.
Wie bis zum 9. November 1989, im geteilten Berlin, steht es Künstlern und Besuchern frei, die „Westseite“ des Betons zu gestalten, während die andere Seite erzwungen unberührt bleibt. Es entsteht eine West Side Gallery, an der Momente des Besuchs und der Gestaltung fortlaufend festgehalten und archiviert werden. Auf der Internetseite www.writethewall.net können Besucher und Nutzer auf der ganzen Welt die Dokumentation einsehen und Aufnahmen aus der gesamten Projektlaufzeit minutengenau abrufen, speichern, per Email verschicken oder ausdrucken. Gleichzeitig entsteht ein Zeitraffer-Video, das sich aus allen Einzelbildern zusammensetzt und die gesamte Entwicklung der Installation festhält.
Veranstaltungszeitraum: August – November 2009
Veranstaltungsorte
a) Installation: Heidestrasse 14, Hinter Tape-Club und Hamburger Bahnhof, 10557 Berlin
b) Informationsort Senatsreservenspeicher: Cuvrystraße 3-4, 10997 Kreuzberg, Schlesisches Tor (U1)
Eintritt frei