Dem Arzt opfert er für zweifelhafte wissenschaftliche Experimente seine Gesundheit. Der Hauptmann, der Woyzeck öffentlich demütigt, entlohnt ihn zusätzlich für einfache Dienstleistungen. Im Arbeitsalltag aufgerieben übersieht Woyzeck zunächst erste Anzeichen einer Affäre, die Marie mit dem Tambourmajor begonnen hat. Aus der dumpfen Ahnung wird helle Gewissheit – aus dem Opfer ein Täter …
»Woyzeck ist die offene Wunde« – schreibt der Dramatiker Heiner Müller in seiner Büchner-Preis-Rede 1985 – »offen, wie ein Bergwerk«. Büchner (1813 - 1837) verarbeitet in seinem Fragment gebliebenen Drama die Geschichte des arbeitslosen Friseurs und Perückenmachers Johann Christian Woyzeck, der für den Mord an seiner Geliebten 1824 in Leipzig hingerichtet wird. Was den Glutkern dieses hochaktuellen Textes ausmacht – Sozialdrama, Eifersuchtsdrama, Drama um einen psychisch gestörten Menschen oder Gesellschaftsdrama –, gilt es zu jeder Zeit neu zu beantworten. Denn eines ist gewiss: »Immer noch rasiert Woyzeck seinen Hauptmann.«
Franz Woyzeck: Axel Holst
Marie Zickwolf: Caroline Hanke
Hauptmann: Uwe Rohbeck
Doctor: Andreas Beck
Tambourmajor: Sebastian Kuschmann
Andres: Paul Wallfisch
Inszenierung: Kay Voges
Bühne: Pia Maria Mackert
Kostüme: Michael Sieberock-Serafimowitsch
Licht: Sibylle Stuck
Dramaturgie: Michael Eickhoff
Regieassistenz: Leif Mieland
Bühnenbildassistenz: Nora Franzmeier
Kostümassistenz: Theresa Mielich
Inspizient: Ralf Kubik
Soufflage: Christina Hevicke
Regiehospitanz: Liliane Koch