Roman ist Informatiker, der im Internet live den Abschuss eines Satelliten ins All verfolgen will, für den er die Beschichtung der Atombatterie entwickelt hat. Dass er von seiner Schweizer Firma gerade entlassen wurde, weiß er noch nicht; das weiß nur seine Frau Magdalena. Aber vorerst schweigt sie.
Romans Unwissenheit ist nur einer der Konfliktpunkte, um die Moritz Rinkes so liebevoll wie gnadenlos gezeichnete Figuren kreisen. Dem vergrübelten Kulturhistoriker Sebastian setzt der anstehende Ortswechsel zu: Er forscht über alte „hochherzige Gesellschaften“ und stößt sich an den Zwängen der mobil-modernen Welt. In Roman, einem Fanatiker der Technik und Effizienz, erkennt Sebastian auf Anhieb seinen Erzfeind. Aber „seine“ Hannah findet Gefallen an Romans Macherqualitäten. Und Magdalena wiederum findet Gefallen an Sebastians Gefühl der Unbehaustheit und Melancholie. Bereits seit längerem schwelende Beziehungskrisen brechen auf und eskalieren zu einem Kampf der Kulturen…
Markus Dietz inszenierte am Staatstheater Kassel bisher „Woyzeck“ von Georg Büchner und „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn. Beide Stücke stehen derzeit noch auf dem Spielplan des Staatstheaters.
Inszenierung: Markus Dietz, Bühne: Mayke Hegger, Kostüme: Henrike Bromber, Musik: Ole Schmidt, Video: Kim Asendorf, Dramaturgie: Stephanie Winter
Mit: Agnes Mann (Hannah), Christina Weiser (Magdalena); Björn Bonn (Sebastian), Roman (Alexander Weise)
Nächste Vorstellungen: 27. und 30. März