Der Anspruchsvollste von allen aber ist er selbst. Das große Kind Hamlet, das plötzlich vaterlos wird und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen muss, ist selbst ein leidenschaftlicher Schauspieler, ein Solist. Auf der Bühne sucht er unerbittlich nach einem echten Gefühl, behauptet: Ich habe in mir mehr als Schein gefunden. In diesem Lebensspiel droht er sich selbst verloren zu gehen; eigene Regeln immer wieder zu erfinden oder dies Spiel gar zu beenden, gelingt ihm nicht. Hamlet denkt: „Ich genüge nie. Das Leben der anderen gelingt immer. Ich muss es alleine schaffen!“ Er träumt von der absoluten Tat. Und wir fragen uns mit ihm: Woher kommen die Ansprüche, die uns nie in Ruhe lassen, die uns in jedem Moment unseres Lebens zwingen so viel wie möglich zu leisten?
Knapp zwei Wochen nach den Eröffnungs-Premieren im Schauspiel stellt sich mit Alexander Riemenschneider der zweite der neuen Hausregisseure mit seiner ersten Arbeit in Bremen vor. Der 31-jährige, der unter anderem am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Deutschen Theater Berlin tätig war, inszeniert William Shakespeares „Hamlet“.
Regie: Alexander Riemenschneider
Ausstattung: Rimma Starodubzeva
Musik: Tobias Vethake
Dramaturgie: Viktorie Knotková
Mit: Peter Fasching, Guido Gallmann, Lisa Guth, Irene Kleinschmidt, Johannes Nehlsen, Nikolai Plath, Alexander Swoboda